Von neun ausgezählten Teilstaaten eroberten Buhari und die APC fünf, Jonathan gewann in drei Staaten sowie in der Hauptstadt Abuja. Weitere Ergebnisse werden am späteren Abend erwartet. Der Sieger muss neben der Mehrheit der Stimmen auch mindestens 25 Prozent der Wähler in zwei Dritteln der 36 Teilstaaten des Landes hinter sich bringen; andernfalls gibt es eine Stichwahl.
Die Abstimmung verlief nach Ansicht verschiedener Beobachter im Großen und Ganzen ordnungsgemäß. Eine Gruppe zivilgesellschaftlicher Wahlbeobachter warnte jedoch vor Manipulationen bei der Auszählung der Stimmen. Es gebe aus mehreren Teilstaaten besorgniserregende Berichte über Manipulationen und den Einsatz von Sicherheitskräften zur Beeinflussung von Auszählungen, sagte die Gruppe am Montag.
In der Hafenstadt Port-Harcourt gingen Polizisten am Montag mit Tränengas gegen rund 2000 demonstrierende Anhängerinnen der Opposition vorgegangen. Die Frauen forderten eine Wiederholung des Urnengangs im ölreichen Teilstaat Rivers, dessen Hauptstadt Port-Harcourt ist.
Die ganz in schwarz gekleideten Frauen, Unterstützerinnen der Oppositionspartei All Progressives Congress (APC), warfen der regierenden Peoples Democratic Party (PDP) und den Wahlbehörden Wahlbetrug vor. Polizisten und Soldaten drängten die Frauen ab, die vom Büro der örtlichen Wahlkommission zum Sitz der Regionalregierung marschierten.
Nigeria ist mit 173 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Jonathans Partei PDP ist seit der Rückkehr zu einer zivilen Regierung vor sechs Jahren an der Macht, muss sich aber einer erstarkten Opposition stellen. Unter Jonathan stieg Nigeria nach Jahrzehnten politischer Instabilität zwar zur Wirtschaftsmacht auf, doch gelang es dem Präsidenten nicht, die Islamistengruppe Boko Haram zu stoppen. Bei der Wahl am Wochenende waren knapp 70 Millionen Menschen zur Abstimmung aufgerufen.
(Quelle: salzburg24)