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Google-Neuigkeiten: Schlaue Foto-App und helfende Smartphones

Veröffentlicht: 29. Mai 2015 11:12 Uhr
Google will mit smarter Software eine größere Rolle im Leben der Internet-Nutzer übernehmen. Der Internet-Konzern stellte am Donnerstag auf der Entwickler-Konferenz Google I/O in San Francisco unter anderem einen neuen Foto-Service vor, der Bilder automatisch nach dem Inhalt sortieren und einfach durchsuchbar machen soll. Außerdem wurde ein neues Betriebssystem vorgestellt. Wir haben alle Neuigkeiten auf einem Blick für euch.

Das neue Smartphone-Betriebssystem Android "M" soll Nutzern die im aktuellen Moment nötigen Informationen bereitstellen. Zudem wird es ein Bezahlsystem für Android-Telefone sowie feinere Einstellungen zur Privatsphäre geben.

Google-Foto auf Apple-Geräten

Googles neue Foto-Plattform wird auch auf Apples iPhones und iPads sowie auf Computern über das Web verfügbar sein. Die Nutzer können uneingeschränkt Bilder zu Google hochladen, bis zu einer Größe von jeweils 16 Megapixel wird die Original-Auflösung beibehalten. Die Fotos können dann über alle möglichen Geräte abgerufen werden. Man kann die Bilder chronologisch anordnen lassen. Die Software erkennt aber auch automatisch Personen, Orte oder Gegenstände in den Bildern und kann sie danach sortieren. Oder man sucht nach einem Begriff wie "Schneesturm" - und Google sucht die entsprechenden Bilder heraus, ohne dass sie vorher verschlagwortet werden müssten.

Android „M“ soll uns beim Denken helfen

Das System Android "M" soll sich besser als frühere Versionen danach richten, wo sich der Nutzer gerade aufhält und wie es ihm helfen kann. Zum Beispiel soll die Software automatisch eine Erinnerung erstellen, die fertige Wäsche aus der Reinigung abzuholen, wenn sie mitbekommt, dass diese Aufgabe gerade vergessen wurde. Das Smartphone soll auch den Weg zum geparkten Auto anzeigen oder rechtzeitig die Reise-Planung samt Boarding-Pässe für einen Flug anzeigen.

Intelligenter Google-Service

Die Funktionen sollen auch verschiedene Apps intelligent mit Google-Services wie der Suche verknüpfen. In einem Beispiel auf der Bühne reichte es aus, während ein Song des Musiker Skrillex spielte, zu fragen: "Wie ist sein richtiger Name?" Die Software lieferte die richtige Antwort: Sonny John Moore. Das ist weniger trivial als es auf den ersten Blick erscheinen mag - denn das heißt, das Google-Programm wusste, welcher Song gerade lief, und folgerte auch korrekt, dass es bei der Frage um den Künstler ging.

Welche Apps haben Zugriff?

Entsprechend werden die neuen smarten Google-Funktionen einen weitreichenden Datenzugriff erfordern, damit die Software genug Informationen hat, um den Kontext zu erkennen. Gleichzeitig gibt Google den Nutzern mehr Kontrolle darüber, auf welche Informationen Apps auf ihren Android-Geräten zugreifen können. Die einzelnen Berechtigungen etwa für E-Mail, Ortungsdienste oder Kalender-Einträge können nun einzeln vergeben werden.

Bezahlen via Android Pay

Mit dem für Sommer angekündigten Bezahl-Service Android Pay wird man sowohl in Läden als auch in Apps auf den Geräten bezahlen können. Google kooperiert dabei mit Zahlungs-Abwicklern wie Mastercard oder Visa. Der Service soll für alle Android-Smartphones verfügbar sein, die mit NFC-Nahfunk ausgerüstet sind, kündigte der Internet-Konzern an. Eine weitere Voraussetzung ist, dass sie die Betriebssystem-Version Android 4.4 "Lollipop" unterstützen.

Bezahlen über Android Pay ist Googles Zukunft. /AP Salzburg24
Bezahlen über Android Pay ist Googles Zukunft. /AP

Faltbare Papp-Brille "Cardboard" für Schule

Die faltbare Papp-Brille "Cardboard", in die man ein Smartphone hineinsteckt, um in virtuelle 3D-Welten einzutauchen, will Google auch in Schulen bringen. Dabei werden die Geräte der Schüler mit dem des Lehrers synchronisiert, damit sich eine Klasse Bilder aus anderen Ländern ansehen kann. Das Know-How für das System aus 16 Kameras, das man braucht, um entsprechende Aufnahmen zu machen, will Google allen Herstellern zur Verfügung stellen. Ein erster Partner ist der Action-Kamera-Spezialist GoPro.

 

 

Google-Ankündigungen auf einen Blick

  • Die neue Android-Version "M" soll dem Smartphone-Nutzer von sich aus die passenden Informationen zur richtigen Zeit liefern. Dafür werden Daten wie Ort und Kalender-Einträge ausgewertet.
  • Die Google-Suche kann direkt in verschiedene Apps eingewoben werden. Damit kann man zum Beispiel gesprochene Fragen zu einem Song stellen, der gerade in einer Musik-Anwendung läuft.
  • Google will eine zentrale Rolle bei der Vernetzung des Alltags übernehmen. Für das sogenannte "Internet der Dinge" gibt es die abgespeckte Android-Variante "Brillo". Über das Protokoll "Weaver" sollen verschiedensten Geräte miteinander kommunizieren können. Google macht damit - wie viele andere Anbieter - den Versuch, in dem heute zersplitterten Geschäft einen Standard zu etablieren.
  • Nutzer von Android-Smartphones bekommen ein mobiles Bezahlsystem, mit dem sie in Läden, aber auch innerhalb von Apps zahlen können. Android Pay soll auf Telefonen mit NFC-Nahfunk laufen. Für mehr Sicherheit soll die Unterstützung von Fingerabdruck-Sensoren sorgen.
  • Google will Erinnerungen speichern. Im neuen Dienst Google Photo können unbegrenzt Fotos und Videos hochgeladen werden, die dann über verschiedene Geräte abrufbar sind. Die Software erkennt automatisch Personen, Gegenstände und Orte in den Bildern. Dadurch kann man nach bestimmten Ereignissen suchen.
  • Virtuelle Realität für alle: Das Projekt "Cardboard", bei dem man mit Smartphone und einer faltbaren Papp-Brille in virtuelle 3D-Welten eintauchen kann, bekommt auch eine iPhone-App. In Schulen sollen mit "Cardboard" virtuelle Ausflüge an ferne Orte möglich sein. Der Bauplan für das Aufnahme-System aus 16 Kameras wird frei verfügbar.
  • Google-Karten gibt es künftig auch offline. Bisher musste man zum Beispiel im Ausland auf Kartendienste anderer Anbieter ausweichen, wenn man sich ohne Internet-Verbindung orientieren wollte. Demnächst können auch bei Google Karten heruntergeladen werden, die Routen-Anweisungen funktionieren trotzdem.

 

(APA/SALZBURG24)

(Quelle: salzburg24)

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