Welt

Griechen zahlen wieder bei Banken ein

Zentralbankchef Stournaras und Minister Varoufakis
Veröffentlicht: 26. Februar 2015 16:41 Uhr
Laut dem griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis fassen die Griechen nach der Einigung zwischen Athen und der Eurogruppe über eine Verlängerung des Hilfsprogramms wieder Vertrauen in das Finanzsystem des Landes: Allein am Dienstag, als die Einigung erzielt wurde, seien 700 Mio. Euro bei griechischen Banken eingezahlt worden, sagte Varoufakis am Donnerstag dem Sender Bloomberg TV.

Es gebe nun eine regelrechte "Flucht" ins griechische Finanzsystem, sagte er. Die Bankkunden in dem Krisenland hatten seit Anfang Dezember Schätzungen zufolge mehr als 20 Mrd. Euro abgehoben. Viele Griechen überwiesen auch Geld ins Ausland. Um die geschwächten griechischen Banken finanziell über Wasser zu halten, gewährt die europäische Zentralbank (EZB) ihnen Notkredite.

Die griechische Zentralbank gab am Donnerstag eine vergleichsweise optimistische Bewertung der Lage ab. Das Land habe nach Jahren der Rezession und harten Zeiten für die Bürger derzeit "relativ wenige Probleme". Es bestehe jetzt die Chance, in die "nächste Phase" einzutreten, "in denen das Wachstumspotenzial der Wirtschaft deutlich besser ausfallen wird", erklärte Zentralbankchef Yanis Stournaras. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde 2015 wachsen und 2016 noch stärker zulegen, prognostizierte der frühere Finanzminister. 2014 hatte Griechenland erstmals nach sechs Jahren Rezession wieder ein Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent verzeichnet.

Damit sich die Wirtschaft tatsächlich weiter erhole, müssten allerdings "Unsicherheiten" unter Kontrolle gehalten werden, mahnte Stournaras. Dazu zähle die Einhaltung der Athener Zusagen gegenüber den europäischen Partnern für die anvisierte Verlängerung des Hilfsprogramms. Weitere Risikofaktoren seien eine Verschlechterung der Staatsbilanzen und "Reformmüdigkeit", erklärte Stournaras.

Griechenland und die Eurogruppe hatten sich am Dienstag auf eine Verlängerung des eigentlich Ende Februar auslaufenden Programms bis Ende Juni geeinigt. Bedingung dafür war eine Liste der griechischen Regierung mit Maßnahmen wie Verkäufen von Staatseigentum, Kampf gegen Frühverrentung und effizientere Steuererhebung. Am Freitag stimmt der Bundestag über die Programmverlängerung ab.

(Quelle: salzburg24)

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