Krieg in Nahost

Hamas und Israel beraten zu Gaza-Waffenruhe

Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Die humanitäre Lage in dem Palästinensergebiet ist katastrophal. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 06. Oktober 2025 09:51 Uhr
Im Hinblick auf eine erhoffte Waffenruhe im Gaza-Krieg sollen am Montag Vertreter Israels und der palästinensischen Terrororganisation Hamas in Ägypten über weitere Details zu dem von US-Präsident Donald Trump vorgestellten Friedensplan beraten.

Im Mittelpunkt der Gespräche im ägyptischen Badeort Sharm el-Sheikh steht nach Angaben des Außenministeriums in Kairo zunächst die Freilassung der verbliebenen Geiseln im Gegenzug für palästinensische Gefangene. Vor Beginn der Verhandlungen, die über Vermittler laufen, wollen sich Vertreter der islamistischen Palästinenserorganisation mit den Vermittlern treffen. Die Hamas-Delegation unter der Leitung ihres Chefunterhändlers Khalil Al-Hayya traf am Sonntagabend in Kairo ein, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Hamas-Kreisen erfuhr. Demnach sind für Montagmorgen in der ägyptischen Hauptstadt Vorgespräche mit ägyptischen und katarischen Vermittlern geplant. Ron Dermer, Minister für strategische Angelegenheiten, soll bei den Gesprächen in Ägypten die israelische Delegation anführen. Auch der US-Sondergesandte Steve Witkoff und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner werden erwartet. 

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Trump drängt zur Eile

Trump drängte im Voraus zur Eile, damit sein Nahost-Friedensplan tatsächlich umgesetzt werden kann. Trump geht davon aus, dass es bei den heutigen Verhandlungen über seinen Friedensplan für ein Ende des Gaza-Kriegs noch in dieser Woche Ergebnisse geben wird. Die erste Phase mit der Übergabe der Geiseln könne noch diese Woche abgeschlossen werden "und ich fordere alle auf, schnell voranzukommen", mahnte der US-Präsident auf der Plattform Truth Social.

Fast zwei Jahre nach ihrem brutalen Großangriff auf Israel hatte die Hamas am Freitag Trumps 20-Punkte-Plan in Teilen zugestimmt. Ein hochrangiger Hamas-Vertreter sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass die Palästinenserorganisation "sehr interessiert" an einer Einigung mit Israel sei. Ihm zufolge will die islamistische Palästinensergruppe "unverzüglich" mit dem Austausch der Geiseln gegen palästinensische Häftlinge beginnen. Dies solle allerdings "unter Berücksichtigung der Bedingungen vor Ort" erfolgen, schränkte er ein.

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Geiselfreilassung während Laubhüttenfests?

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte zuvor betont, Israel und die USA seien entschlossen, die indirekten Verhandlungen mit der Hamas auf wenige Tage zu beschränken. Israel hatte dem am vergangenen Montag verkündeten Trump-Plan sofort zugestimmt. Netanyahu sagte am Samstag, er hoffe, "dass wir in den kommenden Tagen alle unsere Geiseln zurückbringen werden können". Konkret sprach er dabei vom jüdischen Laubhüttenfest Sukkot, das am Montagabend beginnt und eine Woche dauert.

Trumps Plan sieht neben der Freilassung der Geiseln unter anderem die Entwaffnung der Hamas und einen schrittweisen Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen vor. Dem Plan zufolge soll die Hamas künftig bei der Verwaltung des Gazastreifens keinerlei Rolle mehr spielen. Die Hamas besteht allerdings auf ein Mitspracherecht.

Der Gaza-Krieg war am 7. Oktober 2023 durch den Überfall der Hamas und ihrer Verbündeten auf Israel ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben mehr als 1.200 Menschen getötet. 251 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Zwei Jahre später sind noch immer 47 Geiseln in der Gewalt der Hamas, mindestens 25 der Geiseln sollen bereits tot sein.

Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Die humanitäre Lage in dem Palästinensergebiet ist katastrophal.

(Quelle: apa)

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