Die heftigsten Schneefälle wurden Montagnachmittag noch im Mostviertel registriert. Tagsüber sollte es aber am Dienstag bereits Temperaturen zwischen fünf und sechs Grad plus geben. Für Wien und Umgebung lautete demnach die Prognose des Meteorologen: "Gatsch in Sicht". Als "Hot Spot" waren auf der Hohen Warte in Wien-Döbling zehn bis zwölf Zentimeter Schnee registriert worden, sonst waren es zumeist weniger.
"Wir hatten wetterbedingt ein paar Unfälle, aber es war nicht so arg", sagte Montagnachmittag ein Sprecher der Wiener Polizei. Ähnlich lautete die Diagnose der Wiener Feuerwehr. "Zwei, drei wetterbedingte Einsätze, weil Schwerfahrzeuge auf Steigungen hängen geblieben waren. Sonst relativ ruhig." Und bei der Wiener Berufsrettung war schließlich ebenfalls Entspannung eingetreten. Ein Sprecher: "Eigentlich ist es eher ruhig." Die punktuell zum Teil längeren Anfahrtszeiten seien wieder weitgehend vorüber. Massenhaft anfallende Patienten mit Beinbruch & Co. habe man nicht registriert.
Mit einem Mix an Problemen hatten es die Wiener Linien zu tun: Schnee, manchmal blockierte Weichen, langsamerer sonstiger Verkehr, Blechschäden mit Folgewirkungen im öffentlichen Verkehr. Montagabend gab es am Ring beim Parlament eine längere Schlange an Straßenbahngarnituren. Der Grund war eine blockierte Weiche gewesen.
Zuvor allerdings hatte es in Wien und Niederösterreich Probleme auf den Straßen gegeben. In Wien bremste der viele Schnee auch den öffentlichen Verkehr, in Schwechat die Luftfahrt. Passagiere wurden aufgefordert, sich vor der Fahrt zum Flughafen über den Status ihrer Verbindung zu erkundigen. Zunächst hatte der Schnee vor allem im Straßenverkehr für viel Arbeit gesorgt: 1.300 Einsatzkräfte der MA 48 rückten mit 350 Fahrzeugen aus. Trotzdem kam es zu Verzögerungen bei Bussen und Straßenbahnen. In Wien wurde die Kurzparkregelung Montag ab 14.30 Uhr aufgehoben (bis 24.00 Uhr).
Die niederösterreichischen Rettungsdienste waren bei Winterwetter am Montag bis in die späten Nachmittagsstunden laut einer Bilanz von "Notruf NÖ" zu 43 Verkehrsunfällen ausgerückt. 31 der Karambolagen forderten auch Personenschaden, teilte Sprecher Stefan Spielbichler mit. Eine Person wurde getötet, außerdem gab es drei Schwer- und 41 Leichtverletzte.
In den Mittagsstunden kam der Verkehr auf der Südosttangente (A23) immer wieder zum Erliegen. Vor allem die Auf- und Abfahrten der Wiener Stadtautobahn wurden abwechselnd gesperrt und vom Schnee befreit. In Richtung Süden wurde der Verkehr abschnittsweise komplett angehalten, um die Räumfahrzeuge durchzulassen. Zeitweise kein Weiterkommen gab es in erster Linie auf der Höhe des Gürtels.
In Niederösterreich war die Richtungsfahrbahn Salzburg der A1 (Westautobahn) bei Amstetten zeitweise blockiert, ein Schwerfahrzeug mit Anhänger hatte sich bei winterlichen Bedingungen quer gestellt. Auf der A21 (Wiener Außenringautobahn) gab es ein Fahrverbot für Kraftfahrzeuge über 3,5 Tonnen. Es sollte bis in die Abendstunden gelten.
Probleme gab es weiters u.a. auf der A22 im Raum Stockerau - Korneuburg. Unpassierbar war die B1 vorübergehend beim Riederberg im Wienerwald, die B7 zwischen Drasenhofen und Poysdorf aufgrund hängen gebliebener Schwerfahrzeuge erschwert befahrbar. Abschnittsweise musste man in ganz Niederösterreich mit Schneeverwehungen rechnen. In höheren bzw. alpinen Lagen galt Kettenpflicht für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen.
Der ARBÖ registrierte am Montag bis 15.00 Uhr rund 700 Einsätze, vier Mal mehr als sonst. Es gab 70 Anforderungen zum Abschleppen von Unfallwagen, was die doppelte Menge eine sonst "normalen" Montags bedeutete.
Die Verkehrslage auf der Schiene blieb im Osten Österreichs auch Montagnachmittag "sehr angespannt", berichteten die ÖBB. An Fahrgäste erging sogar die Empfehlung, "nicht zwingend notwendige Reisen zu verschieben". Der IC-Verkehr auf der Weststrecke endete am Nachmittag bereits in St. Pölten, weil laut ÖBB "die erforderlichen Kapazitäten am Wiener Westbahnhof nicht mehr gegeben" waren. Fahrgäste mussten auf den Railjet (bis Westbahnhof) oder auf die Nahverkehrszüge (bis Wien-Hütteldorf) umsteigen. ICE-Züge liefen nur bis Wien-Meidling, der Flughafen Wien in Schwechat wurde vorübergehend nicht mehr angefahren. ÖBB-Fahrausweise galten am Montag auch in der Kernzone 100.
Auf der Südstrecke wendeten Fernverkehrszüge am Nachmittag schon in Wiener Neustadt. Reisende wurden dort auf den Regionalverkehr verwiesen. Einzelne Regionalzüge fielen aus.
In mehreren Bundesländern war am Montag die Lawinengefahr noch einmal gestiegen. In Kärnten beispielsweise wurde sie verbreitet als "erheblich" eingestuft. In Höhenlagen ab 2.200 Meter herrschte teilweise sogar Warnstufe 4, ebenso in Niederösterreich und Tirol. Verantwortlich ist ein Mix aus Neuschnee und Sturm.
(Quelle: salzburg24)