In Niedersachsen ist die Lage aber nach wie vor schwierig. Tausende Einsatzkräfte etwa des Technischen Hilfswerks (THW), von Feuerwehren und der Polizei seien wegen des Hochwassers im Einsatz, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Hannover am Samstag.
Böden seien vom vielen Regen noch immer vielerorts gesättigt. "Aber die Wetterprognosen kommen uns entgegen, weil es nicht mehr so starken Niederschlag gibt", sagte der Sprecher.
Hochwasser: Bislang kein Katastrophenfall ausgerufen
In der Stadt Oldenburg sowie in den vom Hochwasser besonders betroffenen Landkreisen Celle, Oldenburg, Emsland, Osterholz, dem Heidekreis und Verden gelte nach wie vor ein "außergewöhnliches Ereignis", sagte der Sprecher. Dadurch können Landkreise oder Städte beispielsweise einfacher auf Hilfskräfte zugreifen. Ein Katastrophenfall wurde bisher in keiner Region ausgerufen.
In Oldenburg entwickle man derzeit für den Notfall ein Verfahren für eine gezielte Deichöffnung an der Hunte - notfalls auch durch eine Sprengung. Die Einsatzkräfte in Oldenburg seien auf eine mögliche sogenannte Entlastungsöffnung eines Deiches vorbereitet, sagte ein Sprecher des niedersächsischen Innenministeriums am Samstag. Damit sollten Wohngebiete geschützt werden, falls der Wasserdruck zu hoch werde.
Bundeswehr versetzt Truppen in Bereitschaft
Ein konkreter Einsatz der Bundeswehr ist in Niedersachsen unterdessen noch nicht abzusehen. Bisher habe das Land kein Amtshilfeersuchen gestellt, sagte der Ministeriumssprecher. Die Bundeswehr hatte sich am Freitag auf einen möglichen Einsatz vorbereitet und dafür Kräfte der 1. Panzerdivision in Bereitschaft versetzt.
Hochwasserlage in Bayern beruhigt sich
In Bayern beruhigt sich die Hochwasserlage hingegen allmählich. Die Zahl der Pegel mit Meldestufenüberschreitungen sei rückläufig, teilte der Hochwassernachrichtendienst (HND) mit. Am Samstagvormittag warnte der HND in fünf Landkreisen, vor allem in Nordbayern, noch vor Überschwemmungen in bebauten Gebieten. Im Osten des Freistaats entspannte sich die Lage zunehmend und der HND sprach mehrere Entwarnungen aus.
Unterdessen fallen die Wasserstände am Rhein und den anderen Flüssen in Rheinland-Pfalz wieder. Mit einem Wiederanstieg sei in der kommenden Woche nicht zu rechnen, teilte die Hochwasservorhersagezentrale am Samstag mit.
Am Rhein-Pegel Mainz sei der Höchststand von 5,21 Metern am Freitagabend etwas unterhalb eines Hochwassers einer Höhe, das statistisch gesehen nur alle zwei Jahre auftritt. Auch im gesamten Mittelrhein seien die höchsten Pegelstände größtenteils am Freitagabend registriert worden. "Die Wasserstände fallen dort bereits wieder", stellt die Hochwasservorhersagezentrale fest. Am Pegel Kaub sei am Samstag ein Höchststand von 5,20 Metern unterhalb eines zweijährlichen Hochwassers erreicht worden.
In Koblenz war schon am Freitagnachmittag der höchste Stand von 6,64 Metern erreicht worden. Ab der Moselmündung habe dieser deutlich über einem zweijährlichen Hochwasser gelegen.
(Quelle: apa)