Die Wahllokale schlossen um 17.00 Uhr (MESZ). Schon Stunden zuvor zeichnete sich nach Angaben der Wahlkommission mit knapp 72 Prozent eine hohe Beteiligung ab. Mit Ergebnissen wurde für Sonntagabend oder Montag gerechnet. Nachwahlbefragungen sind in Usbekistan untersagt.
Viele Wähler in der verschneiten Hauptstadt Taschkent begründeten ihre Stimmabgabe für Karimow gegenüber der Nachrichtenagentur AFP damit, dass dieser für Stabilität sorge. Solche krisenhaften Zustände wie in den Nachbarrepubliken Kirgistan und Tadschikistan gebe es in Usbekistan nicht, hieß es häufig.
Der 77-jährige Karimow regiert die ehemalige usbekische Sowjetrepublik seit 1989 mit harter Hand. Zuletzt wurde er 2007 für eine siebenjährige Amtszeit wiedergewählt - mit einem Stimmenanteil von fast 90 Prozent.
Karimow warnt immer wieder vor "Chaos" und verweist auf die "islamistische Gefahr". Unter seiner Herrschaft unterstützte Usbekistan die US-Militäroffensive im südlichen Nachbarstaat Afghanistan. Taschkent pflegt zugleich enge Beziehungen zu Russland und China.
Seit Jahren prangern Menschenrechtsaktivisten die Behinderung von Presse- und Meinungsfreiheit in Usbekistan an. In der Stadt Andidschan nahe der Grenze zu Kirgistan schlugen usbekische Sicherheitskräfte im Mai 2005 einen Aufstand blutig nieder. Nach Angaben der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) wurden dabei zwischen 300 und 500 Menschen getötet.
(Quelle: salzburg24)