Bei Ansammlungen vor Lokalen in den Stadtzentren besteht die Pflicht, von 18.00 Uhr bis 6.00 Uhr früh Mundschutz zu tragen, verfügte die Regierung nach Gesprächen mit den Regionen.
100 Millionen Euro für Italiens Diskos
Am Freitag hatte die süditalienische Region Kalabrien bereits die Schließung der Discos bis zum 7. September angeordnet. Zur Unterstützung der Diskotheken will die Regierung 100 Millionen Euro locker machen. Der Verband der Tanzlokal-Betreiber kritisierte den Regierungsbeschluss. Gefährdet seien Einnahmen in Höhe von vier Milliarden Euro. Der Betrag entspreche dem Jahresumsatz der Tanzlokale in Italien. Bisher hätten lediglich 10 Prozent der 3.500 Diskotheken in Italien nach dem Lockdown der vergangenen Monaten geöffnet.
Corona-Neuinfektionen insgesamt sinken
Die Zahl der Coronavirus-Neuinfizierten ist in Italien in den vergangenen 24 Stunden wieder gesunken. Von Samstag auf Sonntag wurden 479 neue Ansteckungen innerhalb von 24 Stunden gemeldet – nach 629 am Vortag. Vier Menschen starben von Samstag auf Sonntag nach einer Infektion mit SARS-CoV-2, am Vortag waren es sechs gewesen. 35.396 Menschen sind seit Ausbruch der Pandemie am 20. Februar mit oder am Coronavirus in Italien gestorben.
Gesundheitsminister will "Signal setzen"
Dennoch hebt der Gesundheitsminister hervor, dass in Italien das Durchschnittsalter der Menschen mit einer Corona-Infektion in den vergangenen Wochen "spektakulär gesunken" sei. "Daher die Notwendigkeit, ein Signal zu senden", fügte der Gesundheitsminister in dem Interview hinzu. Zugleich wies er Kritik zurück, dass er junge Menschen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie "kriminalisiere". "Im Gegenteil: Gerade sie bitte ich um einen Schulterschluss: Helft uns, die Ansteckungen unter Kontrolle zu halten", appellierte Speranza.
Mit einem Aufruf zur Disziplin und neuen Auflagen will Italiens Regierung sichern, dass der Schul- und Semesterstart Mitte September trotz Corona-Pandemie gelingt. "In weniger als einem Monat müssen wir die Schulen und Universitäten wieder in gänzlicher Sicherheit öffnen", sagte der Gesundheitsminister in einem Interview mit der Zeitung "La Repubblica" am Montag.
(Quelle: apa)