Grund für den Rückgang ist vor allem der Wintereinbruch auf der Balkanroute. Auch in Slowenien, Kroatien und Serbien ging die Zahl der Ankommenden zurück. In Griechenland sorgte indes die Sperre Mazedoniens für alle Flüchtlinge, die nicht aus Syrien, dem Irak oder Afghanistan stammen, an der Grenze für Verzweiflung.
Keine neuen Flüchtlinge in Spielfeld und Radkersburg
Seit Mittwochabend ist es an der südsteirischen Grenze weder in Spielfeld noch in Bad Radkersburg zu Ankünften von Flüchtlingen gekommen. Seit Donnerstag, 1.00 Uhr, blieben die Sammelstellen leer, teilte die Landespolizeidirektion Steiermark am Freitag mit. Die entspannte Situation werde zum Reinigen der beheizten Zelte genutzt. Es werden bis auf Weiteres keine Ankünfte erwartet, so die Polizei.
Deutlich weniger Flüchtlinge in Kärnten
Auch in Kärnten ist die Zahl der ankommenden Flüchtlinge in den vergangenen Tagen deutlich kleiner geworden. Waren es am Wochenende noch rund 3.200 Personen, die jeden Tag von Slowenien nach Kärnten kamen und von dort aus weitertransportiert wurden, so waren es am Mittwoch 2.200 und am Donnerstag 1.800. "Am Freitag sind in der Früh 900 Flüchtlinge mit Bussen und einem Zug in Kärnten angekommen, sie reisten gleich weiter", sagte Polizeisprecher Michael Masaniger der APA. Geplant ist am Freitag nur noch ein weiterer Transport mit rund 400 Flüchtlingen. "Wir gehen davon aus, dass in den nächsten Tagen immer weniger Flüchtlinge nach Kärnten kommen werden", so Masaniger.
Ähnliche Lage am Balkan
Ähnlich wie in Österreich stellt sich die Lage am Balkan dar. Im Nachbarland Slowenien trafen am Donnerstag nur 1.742 Menschen ein - so wenig wie zuvor nur an einem einzigen Tag seit das Land Mitte Oktober zum Haupttransitland für die Schutzsuchenden wurde.
Flaschenhals in Mazedonien
Auch in Mazedonien - das als Flaschenhals auf der Durchreise der Flüchtlinge nach Norden gilt - trafen am Donnerstag nur mehr 2.724 Menschen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak ein. Andere Asylsuchende aus Bürgerkriegsländern wie Somalia und dem Kongo, aber auch aus Bangladesch und Pakistan, wird von den mazedonischen Behörden der Übergang verwehrt.
Grenzbeamte mit Steinen beworfen
Am Grenzübergang Idomeni/Gevgelija hatten am Donnerstag Flüchtlinge, die nicht durchgelassen wurden, Grenzbeamte mit Steinen beworfen. Die Sicherheitskräfte am Grenzübergang wurden laut dem Internetportal "24vesti" nach dem Zwischenfall aufgestockt. Hilfsorganisationen warnen nun, im Winter drohe den dort lagernden Schutzsuchenden eine humanitäre Notlage.
Rückgang auch in Deutschland spürbar
Der Rückgang wirkt sich auch in Deutschland aus, wohin der Großteil der in Österreich ankommenden Flüchtlinge weiterreist. Im Nachbarland sind am Donnerstag so wenig Flüchtlinge angekommen wie bisher an keinem anderen Tag im November.
(APA)
(Quelle: salzburg24)