Ohne Anklage

Inhaftierte Saudi-Prinzessin bittet um Freilassung

SaudiPrincess Basmah Bint Saud Bin Abdulaziz speaks during a discussion on the role of women in the Middle East at the Middle East Institute in Washington, DC on April 12, 2017. (Photo by Mandel NGAN / AFP)

Veröffentlicht: 17. April 2020 07:26 Uhr
In Saudi-Arabien hat die seit einem Jahr inhaftierte Prinzessin Basmah bint Saud in einem offenen Brief den König und den Kronprinzen um ihre Freilassung gebeten. Sie werde im Hochsicherheitsgefängnis al-Hair südlich von Riad "willkürlich" und ohne Anklage festgehalten, schrieb die 56-jährige Geschäftsfrau in dem am Donnerstag auf Twitter veröffentlichten Brief.

Ihr Gesundheitszustand verschlechtere sich, und dies könne zu ihrem Tod führen. Sie erhalte keinerlei medizinische Versorgung und habe noch nicht einmal eine Antwort auf ihre diesbezüglichen Bitten erhalten. Prinzessin Basmah bat ihren Onkel, König Salman, und den Kronprinzen Mohammed bin Salman um ihre Freilassung, da sie "nichts Falsches getan" habe.

Keine Gründe für Grund für Inhaftierung genannt

Zu den Gründen für die Inhaftierung der Prinzessin wurde nichts bekannt. Nach Angaben von Vertrauten wurde sie im März vergangenen Jahres festgenommen, kurz bevor sie zur medizinischen Behandlung in die Schweiz reisen wollte. Die 56-Jährige schrieb, sie sei gemeinsam mit einer ihrer Töchter "entführt" und dann "ins Gefängnis geworfen" worden.

Anzeichen für innenpolitische Unruhe

Dass Mitglieder der mehrere tausend Verwandte zählenden Königsfamilie öffentlich Missstände anprangern, ist in Saudi-Arabien äußert ungewöhnlich und ein weiteres Anzeichen für innenpolitische Unruhe. Im März wurden in einer spektakulären Aktion drei Prinzen festgenommen, weil sie angeblich den mächtigen Kronprinzen stürzen wollten.

Zahlreiche Verhaftungen seit 2017

Dies wurde als Warnung verstanden, sich Prinz Mohammed nicht in den Weg zu stellen. Seit der Prinz 2017 zum Anwärter auf den mächtigsten Thron in der arabischen Welt aufstieg, wurden zahlreiche Aktivisten, Geistliche, Blogger und Journalisten in Saudi-Arabien verhaftet.

Vorwürfe nach Kashoggi-Affäre

Das internationale Ansehen des zunächst als Reformpolitiker geltenden Prinzen hat vor allem durch die Khashoggi-Affäre großen Schaden genommen. Der Journalist und Regierungskritiker Jamal Khashoggi wurde im Oktober 2018 im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul von einem Killerkommando aus Saudi-Arabien ermordet. Immer wieder wird der Vorwurf erhoben, der Prinz sei in diesen Mord verwickelt.

(Quelle: salzburg24)

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