Krieg in Nahost

32 Verletzte bei iranischem Raketenangriff auf Spital in Israel

Ein Krankenhaus-Sprecher erklärte, der Angriff habe "in mehreren Bereichen schwere Schäden verursacht".
Veröffentlicht: 19. Juni 2025 11:10 Uhr
Bei jüngsten iranischen Raketenangriffen ist nach Angaben Israels ein Krankenhaus in Beersheba im Süden des Landes getroffen worden. Mindestens 65 Menschen seien bei den Attacken insgesamt verletzt worden, teilten Rettungsdienst am Donnerstag mit, mehr als 30 allein bei dem Spital.

Israels Militär wiederum nahm nach eigenen Angaben in der Nacht erneut Atomanlagen im Iran ins Visier. Es habe sich dabei um einen Atomreaktor nahe Arak und einen Standort bei Natanz gehandelt.

Laut Außenministerium „direkter Einschlag“ in Krankenhaus

Zunächst hatte das israelische Außenministerium einen "direkten Einschlag" im Soroka-Krankenhaus gemeldet. Ein Krankenhaus-Sprecher erklärte, der Angriff habe "in mehreren Bereichen schwere Schäden verursacht". In dem Krankenhaus werden unter anderem viele beim israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen verwundete Soldaten behandelt.

Die israelische Regierung verurteilte den Angriff. Die Führung in Teheran werde einen "hohen Preis" dafür zahlen, schrieb Regierungschef Benjamin Netanyahu im Onlinedienst X. Israels Vize-Außenministerin Sharren Haskel warf dem Iran vor, "vorsätzlich" ein ziviles Ziel angriffen zu haben. Verteidigungsminister Israel Katz sagte, die Armee sei angewiesen worden, die Angriffe auf den Iran zu "intensivieren". Irans geistliches und politisches Oberhaupt, Ayatollah Ali Khamenei, werde für seine Taten "zur Rechenschaft gezogen", fügte er hinzu.

Auch in den nahe Tel Aviv gelegenen Städten Ramat Gan und Holon wurden Gebäude durch iranische Raketen beschädigt.

Luftalarm über Israel

In mehreren Teilen Israels war am frühen Donnerstagmorgen Luftalarm ausgelöst worden, nachdem der Iran einen neuen Raketenangriff auf Israel gestartet hatte. Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten von Explosionen, die in Tel Aviv und Jerusalem zu hören waren. Rettungskräfte meldeten einen Einschlag in der Nähe von Wohngebäuden in der Region Tel Aviv. Dort sei aber niemand verletzt worden. Nach Angaben der israelischen Armee feuerte der Iran "Dutzende ballistische Raketen" ab. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, sich in Schutzräume zu begeben, konnte diese aber später wieder verlassen.

Israel hatte am vergangenen Freitag einen Großangriff auf den Iran gestartet, unter anderem Atomanlagen und militärische Einrichtungen des Landes bombardiert und zahlreiche ranghohe Militärs getötet. Erklärtes Ziel Israels ist die Zerstörung des iranischen Atomprogramms. Der Iran reagierte mit Vergeltungsangriffen und attackiert Israel seitdem mit Raketen und Drohnen.

Wieder Atomanlagen im Visier Israels

Zum Angriffs Israels auf einen Schwerwasserreaktor nahe Arak im Iran berichtete der israelische Armeesender, der Angriff sei nach einer Warnung des Militärsprechers in persischer Sprache erfolgt. Die israelische Armee hatte alle Menschen in Arak und Khandab dazu aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Khandab liegt westlich, der Reaktor bei Arak südwestlich der iranischen Hauptstadt Teheran. Israel wirft dem Iran vor, den Bau einer Atombombe anzustreben und sieht sich von der Islamischen Republik in seiner Existenz bedroht.

Die iranische Atombehörde berichtete laut dem regierungsnahen Webportal "Iran Nuances" von einem Angriff auf einen Forschungsreaktor und einen Schwerwasserkomplex. Es gebe aber keine Opfer und es bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung. Man habe den Vorfall der in Wien ansässigen Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA) gemeldet. Schweres Wasser hilft bei der Kühlung von Kernreaktoren, erzeugt aber als Nebenprodukt Plutonium, das potenziell auch für Kernwaffen verwendet werden kann.

Israelischer Luftangriff mit 40 Jets

Die israelische Armee sprach in Sachen Arak von einem "stillgelegten Atomreaktor". Insgesamt seien in der Nacht im Iran mit 40 Kampfjets "Dutzende militärische Ziele" angegriffen worden. Dabei seien mehr als 100 präzisionsgelenkte Munitionen eingesetzt worden. Im Rahmen von Bemühungen, den Iran an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern, sei auch der Atomreaktor in der Region Arak angegriffen worden - "einschließlich der Dichtung des Reaktorkerns, einem zentralen Element bei der Plutoniumproduktion". Der Bau des Reaktors habe 1997 begonnen, sei jedoch aufgrund des Eingreifens der internationalen Gemeinschaft nicht vollendet worden.

 

(Quelle: apa)

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