Aufgabe der Regierung sei es, die öffentliche Gesundheit mit den Bedürfnissen der Wirtschaft zu verbinden. Ein Lockdown wäre in dieser Phase ein Schaden für das Land, sagte der parteilose Regierungschef.
Proteste gegen "Mini-Lockdown" in Italien
Am Mittwochabend gingen Kaufleute, Taxifahrer und andere vom "Mini-Lockdown" der Regierung betroffene Berufsgruppen auf die Straße, um gegen die Einschränkungen zu protestieren. In Verona kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen. Rechtsextreme Aktivisten versammelten sich vor der Arena, dem Wahrzeichen der norditalienischen Stadt, und bewarfen die Sicherheitskräfte mit Knallkörpern und Rauchbomben. Die Polizisten reagierten mit Tränengas. Demonstriert wurde auch in Bari, Genua und Palermo.
Die italienische Innenministerin Luciana Lamorgese warnte am Mittwoch vor dem Parlament vor der Unterwanderung der Proteste durch anarchistische und rechtsextremistische Gruppen. Proteste seien legitim, die Regierung werde jedoch Gewalt nicht zulassen, sagte die Ministerin.
Nothilfe-Paket mit fünf Millionen Euro
Am Mittwoch hatten Unternehmer und Beschäftigte aus Restaurants, Bars und anderen Lokalen in vielen Städten des Landes, darunter Mailand, Triest, Florenz und Neapel demonstriert. Die Regierung will mit einem schnellen Nothilfe-Paket von mehr als fünf Milliarden Euro die Folgen der jüngsten Beschränkungen abfedern. Seit Montag müssen alle Lokale um 18.00 Uhr für Gäste schließen. Kinos, Theater, Fitnessstudios, Bäder, Skiressorts und Konzerthallen dürfen nicht mehr öffnen.
Einige Regionen widersetzen sich jedoch den Regierungsmaßnahmen. So beschloss die Region Sizilien, dass Lokale bis 23.00 Uhr offen halten dürfen. Im süditalienischen Apulien werden ab dem morgigen Freitag alle Schulen geschlossen.
(Quelle: apa)