Die am 19. Februar 1941 in Fukiu, Japan, als Sanae Ikeda geborene Tänzerin arbeitete in den frühen 70er Jahren mit der japanischen Butoh-Tanzgruppe Dairakudakan und gründete 1974 mit ihrem langjährigen Begleiter Ko Murobushi die Compagnie Ariadone, die ausschließlich aus Frauen bestand. "Alleine das war für japanische Verhältnisse eine wilde Provokation", so Ulrike Kaufmann und Erwin Piplits, Gründer des Serapions Ensembles, in ihrer Würdigung. "Es war sofort klar, dass wir sie damit nach Wien, in unser kleines Theater am Wallensteinplatz einladen mussten."
Der "Tanz der Finsternis" sei mit diesem Gastspiel Anfang der 80er Jahre in Wien eingeführt worden und habe "einen starken Einfluss auf die freie Szene" gehabt. Ab 1988 fanden im von Ikeda getauften Odeon-Theater weitere Spielserien von Ariadone statt. Unter ihren viel beachteten Arbeiten waren u.a. das weit gereiste Solo "Utt" sowie die "Le Sacre du Printemps"-Interpretation "Haru No Saiten".
Mit ihrem Tod sei "die Welt des zeitlosen, unmittelbaren, freien Tanzes um einen wichtigen Impuls ärmer geworden", so Kaufmann und Piplits. Auch die ImPulsTanz-Leiter Karl Regensburger und Ismael Ivo verbeugen sich auf der Festival-Website "vor einem besonderen Menschen, einer außergewöhnlichen Frau und Künstlerin".
(Quelle: salzburg24)