Welt

Kein Hinweis auf konkrete Bedrohung in Österreich

Sicherheitsmaßnahmen beim Donauinselfest verstärkt
Veröffentlicht: 23. Mai 2017 12:47 Uhr
Auf die konkrete Bedrohungssituation in Österreich hat der Anschlag in Manchester, bei dem in der Nacht auf Dienstag 22 Menschen getötet wurden, nach Angaben des Innenministeriums keine Auswirkungen. Es gebe aktuell "auch keinen Hinweis auf einen Bezug zu Österreich", sagte Ministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck am Dienstag zur APA.

Die heimischen Sicherheitsbehörden stehen "in Kontakt mit den Behörden auf europäischer Ebene", sagte Grundböck. Die heimischen Sicherheitsexperten würden weiterhin die Situation beobachten. "Alle Informationen fließen in unsere laufende Lagebeurteilung ein." Allfällige Maßnahmen würden sich aus dieser ständig und begleitend angepassten Lagebeurteilung ableiten. "Wir müssen ja schon seit längerem, nämlich spätestens seit den Anschlägen auf Charlie Hebdo, in ganz Europa von einer allgemein erhöhten Risikosituation ausgehen. Niemand kann seriös Ereignisse irgendwo in Europa mit Gewissheit ausschließen", sagte Grundböck.

"Österreich bestens vorbereitet"

Österreich sei jedenfalls für einen nicht auszuschließenden Anschlag bestmöglich vorbereitet. Aber, so der Ministeriumssprecher, das Risiko könne "nie bei Null sein".

Die Wiener Stadthalle betonte am Dienstag, dass man vor jeder einzelnen Veranstaltung die jeweilige Gefährdungslage prüfe und die Sicherheitsmaßnahmen darauf abstimme. Das jeweilige Vorgehen werde gemeinsam mit den Behörden geplant. "Das werden wir so beibehalten", hieß es. Auch das Donauinselfest hat bereits zuletzt die Sicherheitsvorkehrungen intensiviert.

In der Stadthalle wird vor allem auf die umfangreichen Zutrittskontrollen beim Eingang verwiesen. Körper-Checks seien dabei genauso vorgesehen wie die Überprüfung mitgebrachter Jacken. Taschen würden begutachtet und falls nötig auch abgenommen. Sämtliche Maßnahmen werden laut Stadthalle stets in Absprache mit der Exekutive umgesetzt. Der Vorplatz wird dabei ebenfalls ins Konzept einbezogen, wie versichert wird. Zivilbeamte und Sicherheitspersonal der Stadthalle würden dort unterwegs sein. Auch werde der Platz mit Kameras überwacht.

Schärfere Sicherheitsmaßnahmen beim Wiener Donauinselfest

Die Veranstalter des Wiener Donauinselfests haben bereits vor dem Anschlag in Manchester schärfere Sicherheitsmaßnahmen angekündigt. Auf Besucher kommen intensivere Rucksack- und Taschenkontrollen zu. Außerdem wird es an bestimmten Punkten mehr Securitypersonal geben.

Die Sicherheitsmaßnahmen sind bereits im vergangenen Jahr verstärkt worden, unter anderem auch bei der Videoüberwachung. Unmittelbare Veränderungen des Sicherheitskonzepts werde es nach den gestrigen Ereignissen nicht geben, sagte Organisator Thomas Waldner am Dienstag zur APA. Man habe die Entwicklungen der vergangenen Monate bereits in die Planungen einbezogen und stehe in engem Kontakt mit Verfassungsschutz und Polizei. Laut diesen liege für Österreich keine konkrete Gefährdungslage vor.

Details zum Sicherheitskonzept könne er aus polizeilichen Gründen nicht nennen, betonte Waldner. Grundsätzlich sei man in der glücklichen Lage, dass das Festival auf einer Insel stattfinde und das Gelände somit beinahe ausschließlich über Fußbrücken erreichbar sei. Bei den wenigen Zufahrtsstraßen sind Hindernisse wie Poller, Schranken oder Temposchwellen geplant: "In diese Richtung wird es gehen. Wir werden die Kontrollen erhöhen und bei den Zu- und Abfahrtsbereichen Maßnahmen treffen", sagte er.

"Heute ist ein trauriger Tag"

"Heute ist ein trauriger Tag", hieß es vonseiten der Veranstalter von Rock in Vienna. Zugleich betonte man, dass es für das Festival auf der Donauinsel "keine konkrete Bedrohungslage" gebe. "Selbstverständlich" werde man aber bei dem von 2. bis 5. Juni stattfindenden Festival die Besucher "nach behördlichen Vorschriften und auch im eigenen Interesse beim Eintritt auf das Gelände auf verbotene Gegenständen" checken. "Ebenso verfügt das Festivalgelände wie in den vergangenen Jahren über eine Videoüberwachung. Wir stehen in engem Kontakt mit den zuständigen Behörden, die während des gesamten Festivals vor Ort sind", heißt es in dem Statement. Man verwies auch darauf, dass der Anschlag in Manchester außerhalb der Konzertarena passiert sei.

"Wir sind der tiefen Überzeugung, dass - würden sämtliche Unterhaltungsmöglichkeiten gestoppt werden - man die Terroristen und ihre Ziele nur stärken würde", hielten die Veranstalter fest, die den Opfern von Manchester und deren Angehörigen ihr Mitgefühl aussprachen. "Respekt und Toleranz sind Grundpfeiler unserer Gesellschaft."

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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