Zuvor waren via Social Media Vorwürfe aufgetaucht, dass Kerns Zustelldienste Fake und Inszenierung seien, weil sich unter den vom Kanzler mit Pizza belieferten Kunden ein Mitarbeiter des Sozialministeriums befand, der auch noch in einer SPÖ-Sektion in Wien-Landstraße aktiv sein soll. Laut SPÖ erfolgte die Auswahl zufällig durch die Pizzeria. Und: "Niemand der besuchten Personen wusste, dass der Bundeskanzler kommt."
Häme aus den Reihen der ÖVP
Aus der ÖVP gab es am Donnerstag Häme für Kerns Pizzaboten-Einsatz. "Der Kanzler bleibt im Video seiner Linie von 95 Prozent Inszenierung treu. Die für jedermann erkennbar gestellten Überraschungsbesuche - zufällig auch bei SPÖ-Mitarbeitern - zeigen klar, dass der Kanzler mittlerweile mehr Freude am Wahlkampf als an der Arbeit für die Republik hat", hieß es.
"Irgendwann werden wir neu wählen müssen. Aber es liegt an der Regierung zu definieren, wann dieser Zeitpunkt sein wird", meinte Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl (ÖVP) zur aktuellen SPÖ-Kampagne mit Kern als Pizzalieferant. Leitl will "jetzt bis zum Sommer einmal abwarten", was die Regierung in jenen Punkten weiterbringt, die sie in ihrem aktualisierten Regierungsprogramm abarbeiten will.
Kern als Pizzabote: Freude über Zugriffszahlen
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Niedermühlbichler zeigte sich indes erfreut über die Zugriffszahlen für das Pizza-Video mit dem Kanzler. 500.000 Menschen hätten das Video bereits gesehen, allein auf der Facebook-Seite des Bundeskanzlers werde man demnächst eine Million Menschen mit dem Clip erreichen. "Ein Politik-Video in der Form gab's in Österreich noch nie. Wir haben eine Schallmauer durchbrochen. Unsere Kampagne für die Mittelschicht ist noch nicht einmal gestartet und ist schon in aller Munde", erklärte Niedermühlbichler, der schon beim Launch am Mittwoch betonte, dass dies kein Wahlkampf sei.
(APA)
(Quelle: salzburg24)