Welt

Kerry bittet Atomgespräche-Skeptiker um Geduld

US-Außenminister Kerry sieht Verhandlungen auf gutem Weg
Veröffentlicht: 25. Februar 2015 12:06 Uhr
US-Außenminister John Kerry hat Kritiker eines Abkommens mit dem Iran um Geduld gebeten. "Die Skeptiker" hätten "sehr schnell begonnen zu kritisieren. Ich möchte von allen, dass sie abwarten, was bei den Verhandlungen herauskommt", meinte er laut der Agentur IRNA am Dienstag (Ortszeit) in Washington. Sein iranischer Kollege Javad Zarif äußerte sich zufrieden über die jüngsten Genfer Verhandlungen.

"Es gab gute Fortschritte bei den jüngsten Verhandlungen in Genf. Es gibt noch einige Punkte, die wir nächste Woche in Genf lösen müssen", sagte der iranische Chefdiplomat am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem irakischen Außenminister Ibrahim al-Jafaari bei seinem Irak-Besuch.

Kerry kündigte in Washington an, dass er bereits kommenden Samstag wieder verreisen werde, um mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zusammenzutreffen. "Ich möchte auch nach der Teilnahme an der UNO-Menschenrechtskonferenz in Genf den Rest der Woche mit den Atomverhandlungen mit dem Iran verbringen", so der US-Diplomat.

Zuvor hatten beide Seiten den derzeitigen Verhandlungsverlauf als "nützlich, ernst und konstruktiv" bezeichnet. Es sei aber noch ein langer Weg zu einer Einigung.

Kerrys Aussagen dürften sich auf die Kritiker eines Atom-Deals mit dem Iran in Israel beziehen. In einer am Montag veröffentlichten offiziellen Erklärung vom israelischen Verteidigungsminister Moshe Yaalon hieß es laut der Zeitung "Haaretz", eine solche Vereinbarung wäre eine Gefahr für die Sicherheit Israels und der westlichen Welt.

Yaalon verwies auch auf die für 3. März geplante Rede von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu vor dem Kongress in Washington, bei der dieser neuerlich vor einem Atomabkommen mit dem Iran warnen will.

Nach mehreren geplatzten Fristen soll es nun bis 31. März eine grundsätzliche politische Einigung geben, bis 30. Juni eine endgültige Lösung. Die Gespräche finden hinter verschlossenen Türen statt - meist dringt sehr wenig über die konkreten Verhandlungen nach außen.

In dem seit zwölf Jahren andauernden Disput geht es um das Atomprogramm und die umstrittene Urananreicherung der Islamischen Republik. Der Iran hat stets Verdächtigungen des Westens zurückgewiesen, unter dem Deckmantel der Stromerzeugung Atomwaffen zu entwickeln. Das Land weigert sich jedoch, seine umstrittene Uran-Anreicherung zu beenden, die aus westlicher Sicht zum Bau von Atomwaffen genutzt werden kann.

Bei einem Deal soll Teheran der internationalen Staatengemeinschaft glaubhafte und überprüfbare Garantien dafür abgeben, dass sein Nuklearprogramm ausschließlich friedlichen Zwecken dient. Der Iran wiederum macht eine Einigung im Atomstreit von einer Aufhebung der Wirtschaftssanktionen abhängig. "Das Ergebnis jeder Einigung muss die Aufhebung der Sanktionen sein", sagte Präsident Hassan Rohani am Mittwoch.

Der Iran werde zwar kommende Woche die Verhandlungen mit den fünf UN-Vetomächten sowie Deutschland weiterführen, sich aber nicht von seinen Zielen abbringen lassen. Diese seien weiterhin Fortsetzung des friedlichen Atomprogramms und das Ende aller Sanktionen, sagte Rohani laut Nachrichtenagentur IRNA.

(Quelle: salzburg24)

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