Das Opfer, eine junge Frau, wurde im Krankenhaus behandelt. Sie wird danach weiter polizeilich unterstützt, hieß es in einer Mitteilung.
Ermittlungen wegen "schweren Sexualdeliktes"
Ermittelt wird gegen die Jugendlichen wegen eines "schweren Sexualdeliktes" - das gilt laut deutschem Gesetz, wenn der Beischlaf vollzogen oder die Tat gemeinschaftlich begangen wurde. Alle Verdächtigen haben die bulgarische Nationalität. Sie gelten laut Polizei als "dringend tatverdächtig". Die jeweilige Rolle bei dem Verbrechen ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Die Jugendlichen seien am Samstag offiziell befragt und dann wieder ihren Eltern übergeben worden.
Jugendamt schaltet sich ein
Bei den Familien der beiden Zwölfjährigen werde sich am Montagvormittag das Jugendamt einschalten und Hilfe anbieten, sagte ein Stadtsprecher. Falls die Mitarbeiter den Eindruck gewännen, dass die Familien mit der Situation nicht fertig werden, sei bei den Zwölfjährigen generell auch ein aktives Eingreifen bis hin zur Entnahme der Kinder aus den Familien möglich.
Die Empfehlung, die Kinder zu Hause zu lassen, sei für die Eltern der Zwölfjährigen ausgesprochen worden, sagte ein Stadtsprecher am Montag. Angesichts der Umstände sei es besser, wenn sie zu Hause bleiben, um mögliche Konflikte in der Klasse und der Schule zu vermeiden.
Nachbar kümmerte sich um vergewaltigte Frau
Anrainer in Mülheim waren am Freitagabend gegen 22.15 Uhr aufmerksam geworden, weil ihr Hund bellte und sich nicht beruhigen ließ, berichtete die Polizei. Sie hätten im Grünen hinter ihrem Garten die verletzte junge Frau und zwei männliche Personen entdeckt und die Polizei verständigt. Die beiden Verdächtigen seien über einen parallel verlaufenden Radweg geflohen, die Frau blieb zurück. Die Anrainer kümmerten sich um das Opfer.
Nach einer Fahndung hatte die Polizei die Gruppe gestellt. Der Verdacht gegen die Kinder und Jugendlichen habe sich dabei "verdichtet", berichtete die Polizei am Wochenende.
Unklar, ob Vergewaltigung gefilmt wurde
Fachleute sehen bei Gruppenvergewaltigungen eine gefährliche Kombination von Sexualität, Machtdemonstration und Gruppendynamik. Häufig würden solche Taten gefilmt, um mit der Tat zu prahlen. Im Mülheimer Fall äußerte sich die Polizei zunächst nicht, ob das Geschehene auch gefilmt wurde. Einen Bericht der "Bild"-Zeitung, nach dem die Täter ihre Tat mit Handys gefilmt haben sollen, wollte ein Sprecher nicht kommentieren.
(Quelle: apa)