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"Kommissar Koks": Ex-Drogenfahnder wegen 1,8 Kilo Kokain vor Gericht

APAKMA12 - 22112007 - WIEN - OESTERREICH: ZU APA TEXT CI - THEMENBILD - Illustration zur Praesentation des ãJahresbericht 2007 der EU-DrogenbeobachtungsstelleÒ im Europaeischen Parlament. Im Bild wird symbolisch, in Anlehnung an Kokain, mit weissem Pulver hantiert. APA-FOTO:GUENTER R. ARTINGER
Veröffentlicht: 27. Jänner 2015 13:48 Uhr
„Kommissar Koks“ kam in Handschellen zum Prozess im bayerischen Kempten. Bei dem ehemaligen Leiter der Drogenfahndung wurden 1,8 Kilo Kokain am Arbeitsplatz gefunden. Der 53-Jährige zeigte sich geständig. Die Drogen habe er zu Schulungszwecken besessen, meint er.

Neun Polizisten begleiteten den 53-Jährigen am Montag ins Landgericht Kempten. Der Angeklagte war jahrelang für die Drogenbekämpfung im Allgäu zuständig, jetzt steht er selbst vor Gericht und muss sich wegen gefährlicher Körperverletzung, Vergewaltigung und Drogenbesitzes vor verantworten: 1,8 Kilo Kokain hatten Kollegen vor knapp einem Jahr in seinem Dienstschrank gefunden.

Kokain für "Schulungszwecke"

Das Rauschgift sei ihm zu dienstlichen Zwecken überlassen worden - "insbesondere für Schulungszwecke", sagte der Angeklagte. Zur Herkunft des Kokains machte er keine genaueren Angaben. Sein Erinnerungsvermögen sei durch den Konsum von Drogen, Medikamenten und Alkohol beeinträchtigt.

Seit 1994 nahm der Kripobeamte Drogen, berichtet etwa Bild.de. Erst Ecstasy, später Haschisch und dann Kokain. Mit steigendem Konsum habe der Angeklagte immer mehr die Kontrolle verloren. „Ich weiß, dass ich ein Suchtproblem habe.“

Übergriffe an eigener Frau

Der Beamte muss sich wegen Drogenbesitzes, aber auch wegen gefährlicher Körperverletzung und Vergewaltigung seiner Ehefrau verantworten. Die Angriffe auf seine Frau räumte er zumindest teilweise ein. Allerdings gab er an, sich wegen seines Drogenkonsums nicht an Details erinnern zu können. Er entschuldigte sich bei seiner Frau, die Nebenklägerin ist, den Prozessauftakt aber nicht verfolgte. "Es hätte nie zu diesen Übergriffen kommen dürfen." Inzwischen habe er seiner Frau 35.000 Euro Schmerzensgeld überwiesen.

Nach der Verlesung der Anklage stimmten die Verfahrensbeteiligten einer Absprache zu. Dabei wurde für den Fall eines Geständnisses ein Strafkorridor von sechseinhalb bis sieben Jahren festgelegt. Damit könnte es Anfang Februar zu einem Urteil kommen.

(SALZBURG24/APA)

(Quelle: salzburg24)

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