Offenbar aus Protest gegen Scaramuccis Ernennung warf der bisherige Pressesprecher Sean Spicer das Handtuch. An Spicers Stelle tritt seine bisherige Stellvertreterin Sarah Huckabee Sanders.
Trump will mehr in die Offensive
Mit Scaramucci als Kommunikationsdirektor hofft der wegen der Russland-Affäre schwer in Bedrängnis geratene Präsident, wieder in die Offensive zu kommen. Laut Medienberichten ist er schwer angetan davon, wie sich der New Yorker Investor regelmäßig in den Nachrichtensendern für ihn ins Zeug geworfen hat.
Spicer nimmt seinen Hut
Mit Spicer war Trump hingegen offenkundig unzufrieden. Schon in den vergangenen Wochen war dieser bei den Pressekonferenzen im Weißen Haus immer häufiger durch Huckabee Sanders vertreten. Der Pressesprecher scheidet nach eigenen Angaben im August aus dem Amt. Via Twitter erklärte Spicer, es sei ihm "eine Ehre und ein Privileg" gewesen, dem Präsidenten zu dienen.
In einem Gespräch mit dem TV-Sender Fox deutete der 45-Jährige an, dass Scaramuccis Ernennung ihn zum Rücktritt bewog. Er verabschiede sich aus Trumps Team, damit es "nicht zu viele Köche" gebe, sagte Spicer. Zugleich teilte er gegen die Medien aus, denen er vorwarf, nicht an "Fakten und der Wahrheitsfindung" interessiert zu sein.
Trump danke Spicer
Trump dankte Spicer in einem kurzen Statement, ließ aber auch durchblicken, dass er Defizite in der Öffentlichkeitsarbeit sieht. Seine Regierung habe bereits "so viel" erreicht, bekomme dafür aber "so wenig Anerkennung", beklagte Trump. Spicer habe "gewaltige Beschimpfungen der Fake-News-Medien" ertragen müssen, twitterte Trump. "Aber er hat eine glänzende Zukunft vor sich."
Gegen die Ernennung Scaramuccis soll sich Berichten zufolge auch der Stabschef im Weißen Haus, Reince Priebus, gesperrt haben. Scaramucci bestritt jedoch in seinem ersten Auftritt vor dem Pressekorps im Weißen Haus interne Konflikte: "Ich denke, das Weiße Haus ist in der Spur." Im Team des Weißen Hauses "mögen wir uns alle aufrichtig".
Trumps früherer Kommunikationsdirektor Michael Dubke war im Mai zurückgetreten. Wegen der Affäre um Russland-Kontakte während des Wahlkampfs steht die Trump-Regierung seit ihrem Antritt vor sechs Monaten massiv unter Druck.
(APA/ag.)
(Quelle: salzburg24)