Mit den Barrieren könne die Brücke bei Bedarf komplett gesperrt werden, teilte das kroatische Innenministerium mit. So sollten illegale Einreiseversuche in das Land verhindert werden. Derzeit gebe es aber keine "aktuelle Gefahr für die Sicherheit" in dem Gebiet. Den Medienberichten zufolge gab es Gerüchte, wonach mehrere hundert Flüchtlinge auf dem Weg zur kroatisch-serbischen Grenze seien. Dies konnten die serbischen Behörden nicht bestätigen.
Kroatien und Serbien liegen auf der sogenannten Balkanroute, über die 2015 und Anfang 2016 Hunderttausende Flüchtlinge und Migranten nach Westeuropa gelangten. Seit März ist sie versperrt. Dennoch gelangen nach Angaben des UNO-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) täglich mehrere hundert Migranten nach Serbien. Die meisten von ihnen steuern die serbisch-ungarische Grenze an - nicht weit vom Grenzübergang Batina entfernt - um in Ungarn Asyl zu beantragen. Da Ungarn täglich nur etwa 30 Menschen in zwei "Transitzonen" an der serbisch-ungarischen Grenze einreisen und um Asyl ansuchen lässt, will Kroatien nun offenbar verhindern, dass eine alternative Route in Richtung Westeuropa entsteht.
In Wien nahmen am Donnerstag die Polizeichefs der Balkan-Staaten eine Erklärung an, in der "polizeiliche Maßnahmen für den weiteren Umgang mit unkontrollierter Migration" festgelegt werden. Das teilte das Innenministerium, das zu dem nicht-medienöffentlichen Treffen eingeladen hatte, in einer Aussendung mit. Unter den neun Punkten der Deklaration findet sich der Ruf nach strengen Grenzkontrollen und Grenzüberwachung, das Bekenntnis zur Wachsamkeit in Sachen möglicher Verlagerung von Flüchtlings- und Migrantenrouten und zur Ergreifung "notwendiger Maßnahmen, um eine ähnliche Situation wie 2015 zu verhindern". Die Entsendung von ausländischen Polizeibeamten an jene Grenzen, die stark von illegaler Migration betroffen sind, wird als "starke Botschaft" bezeichnet, dass die Staaten entschieden zusammen gegen das Phänomen vorgehen.
"Wir können unkontrollierte Migration in Europa nur dann erfolgreich bekämpfen, wenn wir unsere polizeilichen Maßnahmen eng abstimmen", wurde der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Konrad Kogler, in der Aussendung zitiert. "Wir werden wachsam sein, sollte es zu Routenverlagerungen etwa über Bulgarien kommen", betonte Kogler. An dem Treffen nahmen Polizeichefs aus Bulgarien, Griechenland, Kroatien, Mazedonien, Polen, Rumänien, Serbien, der Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn sowie Vertreter von Europol und Frontex teil.
(Quelle: salzburg24)