Die Behörden haben am Freitagnachmittag die Rettung von lediglich sechs Menschen aus den Trümmern des verschütteten Hotels Rigopiano in Farindola im mittelitalienischen Abruzzen bestätigt. Sie seien wohlauf, berichtete der stellvertretende Innenminister Filippo Bubbico. Bisherige Berichte, nach denen acht Personen insgesamt geborgen worden seien, wurden damit korrigiert.
Mutter und Sohn gerettet
Zu den Überlebenden zählen Adriana Parete, Frau des 38-jährigen Kochs, der als erster Alarm geschlagen hatte, sowie ihr achtjähriger Sohn. Nach ihrer Tochter Ludovica wird noch gesucht. Laut der Mutter sei das Kind am Leben, befinde sich jedoch in einem weiteren Raum unter den Trümmern des Hotels, die eine Art von Glocke gebildet hätten. Es bestünde noch Hoffnung, weitere Menschen lebend zu bergen, sagte Bubbico. Gerettet wurde auch ein weiterer Bub, der mit seinen Eltern im Hotel zu Gast war. Noch unklar ist, ob sich seine Eltern retten konnten.
Die Überlebenden wurden in einem Dachboden lokalisiert und geborgen. Sie hatten ein Feuer in einer Nische gemacht, in der sie Zuflucht gefunden hatten. Das rettete ihnen das Leben, berichteten die Einsatzkräfte. Die Suchaktion wird mit 135 Einsatzkräften fortgesetzt. Wegen hoher Lawinengefahr seien die Bergungsarbeiten jedoch riskant.
Schäferhunde sind wohlauf
"Lupo" und "Nuvola", zwei weiße Abruzzen-Schäferhunde der Eigentümer des von einer Lawine verschütteten Hotels Rigopiano in der Abruzzen-Ortschaft Farindola, sind wohlauf und haben sich bis zu einer nahegelegenen Häuseransiedlung durchschlagen können. Hier wurden sie von einer ehemaligen Mitarbeiterin des Hotels, Martina Rossi, erkannt.
Die Frau postete auf Facebook die Bilder der beiden Hunden. "Dass sich Lupo und Nuvola retten konnten, gibt mir noch mehr Hoffnung, dass weitere Menschen aus den Trümmern des Hotels geborgen werden können", berichtete Rossi am Freitag.
Lage weiterhin kritisch
Indes bleibt die Lage in dem verschneiten Bebengebiet in den Abruzzen und in den Marken weiterhin kritisch. Die Schneeräumung komme nur schleppend voran, weil wenige Fahrzeuge zur Verfügung stehen, klagten die Bewohner der Gegend. Mehrere Touristen steckten seit Tagen in Ortschaften am Apennin fest. Die Gegend wurde von den heftigsten Schneefällen seit Jahren heimgesucht. Am Mittwoch war es in der Region darüber hinaus zu Erdbeben mit Stärke von über fünf gekommen.
(APA)
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(Quelle: salzburg24)