EU-Korruptionsskandal

Lebensgefährte von Eva Kaili gesteht

Im EU-Korruptionsskandal hat Francesco Giorgi, der Lebensgefährte der abgesetzten Europaparlaments-Vizepräsidentin Eva Kaili, ein Geständnis abgelegt.
Veröffentlicht: 15. Dezember 2022 10:02 Uhr
Neue Entwicklungen im EU-Korruptionsskandal: Der Lebensgefährte von Ex-EU-Vizepräsidentin Eva Kaili hat ein Geständnis abgelegt. Er hat vor Ermittlern zugegeben, Schwarzgelder angenommen zu haben.
SALZBURG24 (mem)

Im Skandal um eine mutmaßliche Einflussnahme aus dem Golfemirat Katar auf politische Entscheidungen im Europaparlament hat der Lebensgefährte der abgesetzten Europaparlaments-Vizepräsidentin Eva Kaili ein Geständnis abgelegt. Der Italiener Francesco Giorgi hat vor den Ermittlern zugegeben, Schwarzgelder angenommen zu haben, berichtet die römische Tageszeitung "La Repubblica" (Donnerstagsausgabe).

Eva Kaili beschuldigt mysteriösen Dritten

Die der Korruption verdächtigte EU-Politikerin Eva Kaili gab an, das in ihrer Wohnung gefunden Bargeld gehöre werde ihr noch ihrem Partner, sondern einem Dritten. Indes wurden in der Region Brüssel …

Organisation soll Einflussnahme von Marokko und Katar ermöglicht haben

Giorgi habe zugegeben, Teil einer Organisation gewesen zu sein, die von Marokko und Katar benutzt wurde, um sich in europäische Angelegenheiten einzumischen und diese zu beeinflussen. Seine Aufgabe war es, Bargeld zu verwalten. Der Zeitung zufolge hat Giorgi auch angedeutet, dass er Andrea Cozzolino und Marc Tarabella, beide Abgeordnete der S&D-Fraktion im EU-Parlament, verdächtigt, über den ehemaligen italienischen EU-Abgeordneten Antonio Panzeri Geld angenommen zu haben. Marokko soll über seinen externen Informationsdienst Dged in die mutmaßliche Bestechungsaffäre verwickelt sein. Aus den von den beiden Zeitungen eingesehenen Dokumenten geht hervor, dass Panzeri, Cozzolino und Giorgi in Kontakt mit dem Dged und Abderrahim Atmoun, dem marokkanischen Botschafter in Polen, standen.

Netzwerk Panzeris im Zentrum der Ermittlungen

Im Zentrum der Ermittlungen der belgischen Justiz steht das Netzwerk Panzeris. Dieser war lange Jahre Mitglied des sozialdemokratischen Partito Democratico (PD), derzeit die stärkste Oppositionspartei in Italien. 2017 wechselte er zur Partei des ehemaligen italienischen Kommunistenchefs und Expremiers Massimo D'Alema, Articolo 1, blieb jedoch im Europäischen Parlament in der Fraktion der Sozialdemokraten.

Panzeri soll Geld aus Katar verteilt haben

Die Staatsanwaltschaft Brüssel ist sich sicher, dass bei Panzeri die Fäden zusammenliefen, wenn es darum ging, politische und wirtschaftliche Entscheidungen des EU-Parlaments zugunsten von Staaten wie Katar oder Marokko zu beeinflussen. Im Zentrum steht die von Panzeri nach seinem Ausscheiden 2019 aus dem EU-Parlament gegründete Nichtregierungsorganisation "Fight Impunity". Er soll das Geld aus Katar verteilt haben, um Entscheidungen des Parlaments im Sinne des Emirats zu beeinflussen.

Verdächtiger in U-Haft

Panzeri sitzt in U-Haft, auch seine Frau und seine Tochter wurden festgenommen. Luca Visentini, Generalsekretär des Internationalen Gewerkschaftsbundes, der die Arbeitsmarktreformen in Katar als "Erfolgsgeschichte" gerühmt hatte und ebenfalls in die Affäre verwickelt ist, kam am Sonntag unter Auflagen wieder frei. Noch am 25. Oktober hatte Visentini in einem Interview Katar als reformorientiertes Land gelobt.

(Quelle: apa)

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