Erst am vergangenen Samstag hatte sich herausgestellt, dass die Knochenreste, die im Haus des Tatverdächtigen in Caracal gefunden worden waren, zweifelsfrei jenem 15-jährigen Mädchen zuzuordnen sind, das im Vormonat verschwunden war. Der Fall hatte in Rumänien große Erschütterung ausgelöst, weil die Behörden versagt haben sollen.
Mädchen rief drei Mal Notruf
Vor seiner Ermordung hatte das Mädchen drei Mal den Polizeinotruf angerufen und verzweifelt dargelegt, dass es gefangen gehalten, geschlagen und vergewaltigt werde. Die Polizei hatte trotzdem nichts unternommen.
Der Tatverdächtige war vor mehr als einer Woche festgenommen worden. Nach Angaben seines Rechtsanwalts hatte er erklärt, die beiden Frauen getötet zu haben, weil sie sich geweigert hätten, mit ihm Sex zu haben.
Mordserie: Politskandal in Rumänien
Wegen des skandalösen Falls verloren bisher zwei Minister ihr Amt. Innenminister Nicolae Moga trat nach nur sechs Tagen Amtszeit Anfang vergangener Woche zurück. Erziehungsministerin Ecaterina Andronescu wurde am Freitag nach acht Monaten Amtszeit von Ministerpräsidentin Viorica Dancila entlassen. Die Ministerin hatte in öffentlichen Erklärungen versucht, die Eltern der Opfer für die Tragödie verantwortlich zu machen.
Die politischen Folgen des Falls erhalten dadurch ein erhöhtes Gewicht, dass in Rumänien am 10. November Präsidentenwahlen anstehen.
(Quelle: salzburg24)