Das Hauptziel der geplanten Zwangsmaßnahmen sei die Ausrufung von Neuwahlen in der Region Katalonien innerhalb von sechs Monaten, erklärte Rajoy. Das Parlament solle aufgelöst sowie die Regionalregierung unter Präsident Carles Puigdemont abgesetzt werden. Seine Regierung habe den Schritt nicht gewollt, sehe sich aber angesichts der Ereignisse der vergangenen Wochen dazu gezwungen.
Unternehmen verlassen Katalonien
Die jüngsten Daten zur katalanischen Wirtschaft seien besorgniserregend, so Rajoy. Immer mehr Unternehmen verlegten nach dem Unabhängigkeitsreferendum am 1. Oktober ihren Sitz aus Katalonien in andere spanische Regionen. Die katalanische Wirtschaft könnte im Falle der Unabhängigkeit um 30 Prozent einknicken, warnte der spanische Regierungschef.
Regionale Neuwahlen möglich
Die katalanischen Separatisten hatten am Donnerstag ein zweites Ultimatum der Zentralregierung verstreichen lassen, in dem eine klare Antwort verlangt worden war, ob sich die Region für unabhängig erklärt hat oder nicht. Es wäre das erste Mal in der rund 40-jährigen Geschichte der spanischen Demokratie, dass eine Regierung eine Regionalverwaltung aus dem Amt hebt und dort Neuwahlen ansetzt. Bei einem von der Zentralregierung in Madrid als verfassungswidrig erachteten Referendum sprachen sich Anfang Oktober mehr als 90 Prozent für die Abspaltung der nordspanischen Region vom Rest des Landes aus. Die Wahlbeteiligung lag allerdings bei lediglich 43 Prozent.
Den einzelnen Maßnahmen muss noch der Senat, das Oberhaus des spanischen Parlamentes, zustimmen.
(APA/dpa)
(Quelle: salzburg24)