Die geretteten Migranten - in ihrer Mehrheit Syrer - seien in die Türkei gebracht worden. Die Rettungsaktion im Levantinischen Meer zwischen der südtürkischen Küste und Zypern dauerte am Mittwochabend noch an. Wo genau das untergegangene Flüchtlingsschiff gestartet war und wohin es fahren sollte, blieb zunächst unklar.
Schleuser bringen immer wieder Migranten aus arabischen Staaten aus dem Süden der Türkei nach Nordzypern. Anschließend versuchen diese Menschen, zum griechisch-zypriotischen Südteil der Insel und damit in die EU zu gelangen.
Die türkische Nachrichtenagentur meldete, auf dem Boot seien Syrer auf dem Weg nach Europa gewesen. Von amtlicher Seite wurde das zunächst nicht bestätigt. Das Boot sank laut den nord-zypriotischen Sicherheitskräften 16 Seemeilen vor der Stadt Yeni Erenköy.
Zypern liegt nur knapp 100 Kilometer von Syrien entfernt, erlebte bisher aber keinen großen Flüchtlingsandrang. Seit September 2014 erreichten mehr als 1.700 Flüchtlinge die Mittelmeerinsel.
Zypern ist seit einem von der damaligen Militärjunta in Griechenland unterstützten Putsch und einer anschließenden türkischen Militärintervention im Jahr 1974 geteilt. Die 1983 ausgerufene Türkische Republik Nordzypern wird nur von der Schutzmacht Ankara anerkannt und ist wirtschaftlich vollkommen von der Türkei abhängig.
Die Republik Zypern trat 2004 der EU und dem Euro bei. Völkerrechtlich ist die ganze Mittelmeerinsel, auf der rund eine Million Menschen leben, Mitglied der Europäischen Union.
(APA/jw)
(Quelle: salzburg24)