Es bestehe die Chance auf einen Durchbruch, "dazu brauchen wir eine Koalition betroffener Staaten, die zeigen, wie praktische Lösungen aussehen können", forderte Knaus, und weiter: "Warum richten Deutschland, Frankreich und die Niederlande nicht gemeinsam mit Madrid ein Aufnahmezentrum in Spanien ein?"
Dort sollten Asylentscheidungen ähnlich wie in den Niederlanden innerhalb weniger Wochen getroffen werden und unabhängige Anwälte faire Verfahren sichern. Anerkannte Flüchtlinge könnten auf Deutschland, Frankreich, Spanien und die Niederlande verteilt werden. Wer abgelehnt werde, müsse sofort in die Herkunftsländer zurück.
Dafür brauche es Abkommen mit den wichtigsten Herkunftsländern in Afrika, sagte der Migrationsforscher. "Wenn diese helfen, ab einem Stichtag jeden sofort zurückzunehmen, der keinen Schutz braucht, würden Kontingente für legale Migration in Form von Arbeitsvisa oder Stipendien zugesagt."
Der Österreicher und Chef der Europäischen Stabilitätsinitiative (ESI) forderte die Regierung in Berlin auf, die Initiative zur Lösung der europäischen Migrationskrise zu ergreifen. In Deutschland gebe es "eine Mehrheit für die Unterstützung von wirklich Schutzbedürftigen". Diese Mehrheit suche derzeit eine Politik, die auch Kontrolle verspreche, so Knaus.
Der Schwerpunkt der Flüchtlingskrise im Mittelmeer hatte sich zuletzt immer stärker nach Spanien verlagert. Die spanische Regierung forderte am Wochenende eine europäische Lösung und mehr Beistand der EU-Partner.
(APA/dpa/ag.)
(Quelle: salzburg24)