Die betroffenen Dörfer liegen nahe Buratai, dem Geburtsort des nigerianischen Armeechefs Tukur Yusuf Buratai im Bundesstaat Borno. Sie waren bereits mehrfach Ziel von Angriffen der Islamisten. Dies wird dem Umstand zugeschrieben, dass Buratai die Armee verstärkt gegen die Terrormiliz vorgehen lässt.
Etwa 20 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte Mustapha Karimbe, Mitglied einer Bürgerwehr in dem Ort Biu. Die meisten Menschen seien mit Macheten und Äxten massakriert worden. Anschließend hätten die Angreifer die Dörfer in Brand gesteckt. Allein in Warwara seien 20 Menschen getötet worden, sagte Musa Suleiman, ein anderes Bürgerwehrmitglied. Demnach wurden sechs Einwohner in Bura-Shika und vier in Mangari ums Leben gebracht. Die Überlebenden des Überfalls seien nach Biu geflohen, das etwa 30 Kilometer entfernt liegt.
Weil Boko Haram viele Telekommunikationsmasten zerstört hat, braucht es inzwischen Tage, bis Informationen über solche Gewalttaten öffentlich werden. Erst am Donnerstag hatten Boko-Haram-Kämpfer 14 Menschen im Dorf Kamuya in Borno getötet, mehrere Opfer wurden geköpft. Aus Kamuya kommt die Mutter von Generalstabschef Buratai.
Boko Haram kämpft seit sechs Jahren für die Errichtung eines islamischen Staats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. Mindestens 17.000 Menschen wurden in dem Konflikt bisher getötet, rund 2,6 Millionen Menschen wurden durch die Gewalt in die Flucht getrieben. Die nigerianische Regierung hatte kürzlich ihr Ziel bekräftigt, Boko Haram bis zum Jahresende zu besiegen.
(Quelle: salzburg24)