Welt

Mollath will mit Doku auf Zustände in Psychiatrie hinweisen

Gustl Mollath mit den jungen Regisseurinnen
Veröffentlicht: 27. Juni 2015 11:50 Uhr
Der langjährige Psychiatrie-Insasse Gustl Mollath (58) will mit seinem Dokumentarfilm auf die Zustände in psychiatrischen Kliniken aufmerksam machen. "Ich hoffe, dass die Menschen motiviert sind, wissen zu wollen, was in diesen Anstalten los ist", sagte er am Freitag bei der Premiere des Films "Mollath - und plötzlich bist Du verrückt" auf dem Filmfest München.

Die beiden Regisseurinnen Leonie Stade (27) und Annika Blendl (33), Studentinnen der Münchner Filmhochschule, waren für ihr Werk zwei Jahre lang mit Mollath und anderen Menschen unterwegs, die mit seinem Fall zu tun hatten - etwa mit seinem früheren Anwalt Gerhard Strate, zwei Journalisten und einem Freund Mollaths. 72 Stunden Film-Material kamen dabei heraus, 90 Minuten sind ab 9. Juli in Deutschland im Kino zu sehen.

Der Nürnberger Mollath saß rund sieben Jahre lang in der Psychiatrie und kämpfte von Anfang an für seine Freilassung. In einem aufsehenerregenden Wiederaufnahmeverfahren wurde er vom Landgericht Regensburg im Jahr 2014 freigesprochen. Das Gericht war dennoch der Ansicht, dass Mollath vor der Einweisung in die Anstalt seine Ehefrau verprügelt hatte.

Sein Kampf sei anstrengend, aber nötig gewesen, sagte Mollath. "Ansonsten wäre ich immer noch hinter weißen Mauern." Die Rückkehr in den Alltag sei bis heute nicht leicht: "Es ist nicht so einfach, sich wieder privat zu etablieren."

(Quelle: salzburg24)

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