2020 ohne Luxusliner

"Monster-Schiffe" aus Venedig verbannt

(FILES) In this file photo taken on June 9, 2019 The MSC Magnifica cruise ship is seen from San Maggiore's bell tower leaving in the Venice Lagoon. - Italy's cruise industry is preparing to sail again in Mediterranean waters, hoping to help jumpstart the country's economy while restoring the reputation of the beleaguered global cruise industry. The planned departure of the MSC Grandiosa and MSC Magnifica on August 16 and 29 from Genoa and Bari, respectively, to sites in Italy, Malta and Greece, represents a high-stakes bet for the industry that Italian Prime Minister Giuseppe Conte has called a "fundamental part of our economy." (Photo by Miguel MEDINA / AFP)

Veröffentlicht: 13. August 2020 10:48 Uhr
Ab dem kommenden Samstag können Kreuzfahrtschiffe wieder in Italien verkehren. Nach fast sechsmonatiger Pause infolge der Coronavirus-Pandemie hat die italienische Regierung den Reedereien Grünes Licht für den Neustart des Kreuzfahrttourismus gegeben. Die Lagunenstadt Venedig werden jedoch im gesamten Jahr 2020 keine Luxusliner mehr anfahren.

Die Reedereien Costa Crociere und MSC entschlossen sich für Triest statt Venedig als Starthafen für Kreuzfahrten in der Adria. Das erste Costa-Kreuzfahrtschiff, die Costa Deliziosa, startet am 6. September von Triest in Richtung Griechenland. Andere Kreuzfahrtgesellschaften wie Royal Caribbean und Norwegian Cruise Line, deren Schiffe vom Hafen Venedig abfuhren, planen erst 2021 einen Neustart ihrer Reisen von der Lagunenstadt.

Fest zur Befreiung von "Monster-Schiffen"

Das Bürgerkomitee "No grandi navi" ("Keine großen Schiffe"), das sich seit Jahren für einen Bann von Kreuzfahrtschiffen in Venedig einsetzt, plant am (morgigen) Freitag ein Treffen vor der Insel San Giorgio. Aktivisten wollen sich um 18.00 Uhr versammeln, um die Befreiung von den "Monster-Schiffen" zu feiern.

"Endlich ist Venedig von den Kreuzfahrtschiffen befreit. Bis Ende des Jahres wird kein einziges Kreuzfahrtschiff in der Lagune verkehren", kommentierte ein Sprecher des Komitees laut der lokalen Tageszeitung "Il Gazzettino". Das Resultat ist der Coronavirus-Epidemie "zu verdanken". Weder nach dem Kreuzfahrtunglück der Costa Concordia vor der toskanischen Insel Giglio 2012 mit 32 Todesopfern, noch nach Unfällen mit Schiffen in Venedig in den vergangenen Jahren war es "No grandi navi" gelungen, die Luxusliner von der Lagunenstadt zu verbannen.

Hafenmitarbeiter fürchten um Jobs

Anders sehen die Lage die Hafenmitarbeiter, die massive Jobkürzungen befürchten. Gewerkschaften des Hafenpersonals bezeichneten das Treffen des "No grandi navi"-Komitees am Freitag als "makabre Veranstaltung". "Der Stopp der Kreuzfahrtindustrie ist ein wirtschaftlicher Schaden, den sich Venedig in dieser Krisenphase nicht leisten kann. Wir müssen neue Lösungen finden, damit Venedig als einmalige Lagunenstadt geschützt werden, der Kreuzfahrttourismus jedoch neu starten kann", sagte Pier Paolo Baretta, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium.

Der Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, zeigte sich mit den Hafenmitarbeitern solidarisch. "Ich stehe an der Seite der Hafengemeinschaft. Wir müssen die Jobs retten, die 5.000 Familien ernähren", sagte der Bürgermeister. Er will Druck auf die Regierung ausüben, damit die Kreuzfahrtindustrie in Venedig wieder starten kann.

(Quelle: apa)

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