Mit 29 Morden pro 100.000 Einwohner nahm der WM-Gastgeber damit 2012 einen der vorderen Plätze auf der traurigen Tabelle der Mordrate ein, wie die Erhebung "Mapa da Violencia" belegt. Diese beruht auf Auswertungen von Daten des brasilianischen Gesundheitsministeriums. Die Gesamtstudie soll in den nächsten drei Wochen vorgestellt werden.
Das UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) hatte im April seinen Bericht "Global Study on Homicide" vorgelegt und für Brasilien 2012 insgesamt 50.108 Morde und damit eine Rate von 25,2 je 100 000 Einwohner ausgewiesen. Weltweit liegt dieser statistische Durchschnitt bei 6,2.
Die höchste Rate wies Honduras mit 90,4 Morden je 100 000 Einwohner aus. Nach Venezuela (53,7) und Kolumbien (30,8) rangierte Brasilien in Südamerika auf Platz drei, im internationalen Rahmen aber vor Ländern wie Nigeria (20,0), Mexiko (21,5) oder Angola (10,0). Zum Vergleich: Deutschland lag 2011 laut UNODC mit 662 Morden bei einer Quote von 0,8.
Die Zahlen seien zwischen 50 und 100 Mal höher als in entwickelten Ländern wie etwa Japan, sagte der brasilianische Soziologe und Koordinator der Studie, Julio Jacobo Waiselfisz. "Das zeigt den langen Weg, den wir noch gehen müssen, um eine halbwegs zivilisierte Rate zu erreichen." Der nordöstliche Bundesstaat Alagoas blieb 2012 trotz eines Vorjahresrückgangs von fast zehn Prozent besonders gewalttätig. Dort wurden 2012 auf 100.000 Einwohner statistisch gesehen 64,6 Morde registriert.
(Quelle: salzburg24)