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Mordvideo auf Facebook: Verdächtiger laut Polizei tot

Veröffentlicht: 18. April 2017 18:28 Uhr
Nach dem kaltblütigen Mord an einem Rentner in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio ist der mutmaßliche Täter nach Angaben der Polizei tot. Steve Stephens sei am Dienstagmorgen im Bezirk Erie in Pennsylvania von Polizisten gesehen worden und habe sich nach einer kurzen Verfolgungsjagd selbst getötet.
SALZBURG24 (Florian Gann)

Das teilte die Polizei des Bundesstaates über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Clevelands Polizeichef Calvin Williams sagte bei einer Pressekonferenz, viele Dinge über die Tat und die Flucht seien noch unklar. Stephen Anthony vom FBI erklärte, dass die Ermittler derzeit weitere Opfer ausschließen könnten.


Er soll am Sonntag einen 74 Jahre alten Pensionisten getötet und ein Video der Tat bei Facebook veröffentlicht haben. Es scheint, als habe er sein Opfer auf der Straße zufällig ausgewählt und kaltblütig erschossen.

Polizei machte sich auf Jagd nach Facebook-Mörder

Bevor Stephens aufgefunden wurde, machte sich die Polizei auf die Suche. Erste Hinweise führten die Polizei in den Nachbarsaat Pennsylvania, wo das Telefon von Stephens ein Signal abgegeben haben soll. Die Polizei in Cleveland setzte eine Belohnung von 50.000 US-Dollar (rund 47.100 Euro) für Hinweise aus, die zu einer Festnahme führen. Man lasse nichts unversucht, um Stephens zu finden, sagte Polizeichef Calvin Williams.

Das Motiv war zunächst unklar. Die Mutter des Verdächtigen sagte CNN, ihr Sohn sei "wütend auf seine Freundin" gewesen und habe deshalb auf Menschen geschossen. Sie habe am Sonntag mit ihm gesprochen. Sie könne nicht glauben, was passiert sei.

Stephens soll Opfer zufällig ausgewählt haben

Das Opfer war nach Angaben der Polizei auf dem Heimweg von einem Osteressen mit seinen Kindern, als der Mord geschah. Verschiedene Medien gaben den Inhalt des Videos wieder: Demnach fuhr Stephens rechts an den Straßenrand und forderte den Pensionisten auf, den Namen Joy Lane auszusprechen. "Joy Lane?", habe dieser daraufhin gefragt. "Ja, sie ist der Grund für das, was Dir jetzt zustößt", habe der mutmaßliche Täter geantwortet. Er fragte sein Opfer noch nach seinem Alter, dann drückte er ab, wie es weiter hieß.

Eine Frau mit dem Namen Joy Lane sagte dem Sender CBS, sie habe mit dem Verdächtigen über mehrere Jahre eine Beziehung gehabt. Es tue ihr leid, was passiert sei, schrieb sie in einer Kurzmitteilung an den Sender. "Steve ist wirklich ein netter Kerl. (...) Er war freundlich und liebenswürdig zu mir und meinen Kindern."

Mord-Video zwei Stunden lang online

Facebook überprüfte nach dem Vorfall die Möglichkeiten zum Melden von Gewalt auf der Plattform. Das Online-Netzwerk habe das Profil des mutmaßlichen Täters 23 Minuten nach dem ersten Nutzer-Hinweis auf das Video mit dem Todesschuss gesperrt, schrieb Facebook-Manager Justin Osofsky in einem Blogeintrag in der Nacht zum Dienstag. Allerdings war es damit gut zwei Stunden online. Ein rascher Hinweis auf ein zweites Video, bei dem der Verdächtige live auf Facebook weitere Morde gestand, hatte zunächst keine Sperre ausgelöst. Die Polizei hatte nach eigenen Angaben keine Hinweise auf weitere Opfer.

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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