Leck in Gaspipeline

Moskau gibt Großbritannien Schuld an Nord-Stream-Explosionen

Die umstrittene Ostseepipeline "Nord Stream 2" ist nach Angaben des russischen Gaskonzerns Gazprom fertiggestellt und soll bis Jahresende in Betrieb gehen. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 29. Oktober 2022 16:32 Uhr
Russland zufolge hätte Großbritannien Schuld an den Explosionen der Gaspiplines Nord Stream 1 und 2. Die britische Marine soll in den "Terrorakt" verwickelt gewesen sein.
SALZBURG24 (AG)

Russland wirft Großbritannien vor, in die Explosionen an den deutsch-russischen Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 verwickelt gewesen zu sein. Mitglieder einer "Einheit der britischen Marine" hätten Ende September an der "Planung, Belieferung und Ausführung" des "Terrorangriffs" mitgewirkt, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Samstag im Online-Dienst Telegram.

Moskau: Nord-Stream-Explosion war "Sabotageakt" 

Die insgesamt vier Explosionen vor der dänischen Insel Bornholm hatten mehrere Lecks in die Nord-Stream-Pipelines gerissen. Russland hatte sich wiederholt darüber beschwert, dass es nicht in die internationale Untersuchung zu den mutmaßlich durch Sabotageakte verursachten Lecks einbezogen worden sei.

Nord Stream schickt Schiff zum Leck an Gaspipeline

Ein Spezialschiff soll Lecks in der Gaspipeline Nord Stream 1 untersuchen. Erste Ergebnisse sollen drei bis fünf Tage nach der Begutachtung vorliegen.

Die schwedische Justiz kündigte am Freitag an, die Pipelines erneut inspizieren zu wollen. Eine ähnliche Ankündigung hatte auch die Firma Nord Stream gemacht und zu diesem Zweck ein ziviles Schiff unter russischer Flagge entsandt.

Großbritannien weist Vorwürfe zurück

Großbritannien hat die Vorwürfe zurückgewiesen. "Um von ihrem katastrophalen Umgang mit der illegalen Invasion in der Ukraine abzulenken, greift das russische Verteidigungsministerium auf die Verbreitung falscher Behauptungen epischen Ausmaßes zurück", twitterte das Verteidigungsministerium in London am Samstag.

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"Diese erfundene Geschichte sagt mehr über Streitigkeiten innerhalb der russischen Regierung aus als über den Westen." Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium britischen Kräften vorgeworfen, ukrainische Einheiten bei Drohnenangriffen auf die russische Schwarzmeerflotte angeleitet zu haben. "Nach verfügbaren Informationen waren Vertreter derselben Einheit der britischen Marine an der Planung, Bereitstellung und Durchführung des Terroranschlags in der Ostsee zur Sprengung der Gaspipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 beteiligt", so das Ministerium weiter.

Lecks in Pipeline wegen Explosion

Den am 26. September entdeckten Lecks waren Explosionen vorausgegangen, erste Unterwasser-Untersuchungen erhärteten den Verdacht auf Sabotageakte. Seit Beginn des Ukraine-Konflikts stehen die beiden Pipelines zwischen Russland und Deutschland im Mittelpunkt geopolitischer Spannungen.

Gas-Konflikt erneut angeheizt

Weiter angeheizt wurden diese durch die Entscheidung Moskaus, die Gaslieferungen nach Europa durch die Pipelines einzustellen. Der Lieferstopp gilt als mutmaßliche Vergeltung für westliche Sanktionen. Die Nord-Stream-Pipelines waren zum Zeitpunkt ihrer Beschädigung außer Betrieb, jedoch mit Gas gefüllt.

Moskau: London für Drohnenangriffe verantwortlich

Moskau machte London am Samstag auch für die Drohnenangriffe auf den Schwarzmeerhafen Sewastopol verantwortlich. Laut den pro-russischen Behörden wurden die "schwersten Angriffe" mit Drohnen seit Beginn des Ukraine-Konflikts von "Drohnen und ferngesteuerten Überwasserfahrzeugen in den Gewässern der Bucht von Sewastopol" ausgeführt worden.

Der "Terrorakt" sei von britischen "Spezialisten" ausgeführt worden, die in Otschakiw in der ukrainischen Region Mykolajiw stationiert seien, verlautete aus dem russischen Verteidigungsministerium. Diese britischen Einheiten seien auch für die Ausbildung ukrainischerSpezialkräfte für Marine-Operationen verantwortlich.

(Quelle: apa)

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