Welt

Museum des Ersten Weltkrieges wird auf Marmolada eingeweiht

Sinnlosigkeit von Kriegen wird fassbar gemacht
Veröffentlicht: 26. Juni 2015 09:39 Uhr
Im Marmolada-Massiv im Herzen der Dolomiten, wird am Samstag das Museum des Ersten Weltkrieges eingeweiht. Es handelt sich um das höchstgelegene Museum Europas, das sich genau auf der Kriegsfront des Ersten Weltkrieges zwischen Italien und Österreich-Ungarn befindet. Hier wurden in den Jahren zwischen 1915 und 1918 über 15.000 Soldaten getötet.

In der Bergstation der Seilbahn Serauta ist auf 3.000 Metern Meereshöhe das Museum eingerichtet worden. In den renovierten Ausstellungsräumen wird der Krieg aus Sicht des Soldaten gezeigt. Auf 300 Quadratmetern Fläche wird im Detail die Geschichte des Krieges in Fels und Eis in zwölf Abteilungen dargestellt.

Das Museum wurde konzipiert, um die Grausamkeit und Sinnlosigkeit des Krieges zu bezeugen und Frieden und Brüderschaft der Völker zu zelebrieren, berichtete die Koordinatorin des Projekts, Giuliana Boscheri. "Die erschütternde Darstellung der rauen Wirklichkeit der Kampfhandlungen im Hochgebirge in diesem Museum ist gleichzeitig ein Aufruf zum Frieden und zur Freundschaft zwischen allen Völkern." Aus den großen Fenstern des Museums kann der Besucher die Stellungen der Italiener und der österreichisch-ungarischen Soldaten betrachten. Die gesamte Gegend steht unter Denkmalschutz.

Entworfen wurde das Museum von der Architektin Claudine Holstein vom Südtiroler Büro G22 Projects GmbH. Es kann während der Betriebszeit der Seilbahn von Anfang Dezember bis nach Ostern und von Juni bis September besichtigt werden. Der Eintritt ist frei. Ausgestellt sind Gegenstände, die das Soldatenleben an der Kriegsfront und in den Gräben darstellen - darunter zeitgenössische Fotografien, Waffen und Uniformen.

Das Museum erzählt auch vom Leben in der "Eisstadt", so bezeichnet von den 300 Kaiserschützen, die dort lebten. Dabei handelt es sich um eine große, mit allen notwendigen Einrichtungen, Magazinen und Unterständen ausgestattete Kaserne. Die "Eisstadt" war ins Gletschereis gegraben und verfügte über zehn Kilometer Verbindungsstollen zwischen den Höhlen. In diesen Kavernen befanden sich die verschiedenen Holzbaracken, die als Mensa, Unterstände oder Krankenstube dienten.

Ausgestellt sind auch verschiedene Fundstücke, die während der Gletscherschmelze wieder ans Licht kamen. Ein Film aus jener Zeit ist im Videosaal der Endpunkt eines ergreifenden Rundgangs. Die Erläuterungen im Museum sind auf Italienisch und Deutsch.

(Quelle: salzburg24)

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