Anschlag in Utrecht

Mutmaßlicher Täter soll gestanden haben

Bei dem Anschlag kamen drei Menschen ums Leben
Veröffentlicht: 22. März 2019 16:08 Uhr
Der mutmaßliche Todesschütze von Utrecht hat sich zur Tat bekannt und erklärt, allein gehandelt zu haben. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag in der niederländischen Stadt mit. Der 37-jährige Gökmen T. soll am Montag in einer Straßenbahn drei Personen erschossen haben.

Drei weitere wurden schwer verletzt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann "mehrfachen Mord bzw. Totschlag mit terroristischer Absicht" vor.

Schweigemarsch nach Anschlag

Die Tat hatte die Niederlande schwer geschockt. Am Tatort, dem Platz des 24. Oktober, im Utrechter Viertel Kanaleneiland legten hunderte Menschen Blumen nieder und zündeten Kerzen an. In Moscheen gedachten Gläubige in Freitagsgebeten der Opfer. Am Abend wurden tausende Menschen zu einem Schweigemarsch in Utrecht erwartet. Auch Ministerpräsident Mark Rutte, der Justizminister sowie die Bürgermeister der vier großen Städte des Landes kündigten ihre Teilnahme an.

Terror-Schreiben entdeckt

Bei dem Verdacht eines terroristischen Motivs stützt sich die Staatsanwaltschaft auf ein Schreiben, das im Fluchtauto gefunden worden war. Das Schreiben war nicht veröffentlicht worden. Auch die Art der Tat könnte auf einen Terror-Anschlag hinweisen, erklärte die Staatsanwaltschaft: Schüsse an einem öffentlichen Ort, viele Opfer und möglichst viel Terror verbreiten.

Keine Beziehung zu Opfern

Allerdings untersuchen die Ermittler auch, ob das Motiv in psychischen Problemen des Täters liegt, "kombiniert mit einer radikalisierten Ideologie". Die Staatsanwaltschaft ordnete ein psychiatrisches Gutachten des Mannes an. Es gab zunächst auch Gerüchte, es könnte sich um eine schreckliche Beziehungstat handeln. Dafür fand die Polizei bisher keine Bestätigung. Täter und Opfer kannten sich nicht.

Täter der Polizei schon vorher bekannt

Der 37-Jährige Gökmen T. ist in der Türkei geboren und für die Polizei kein Unbekannter. Er hat bereits zahlreiche Vorstrafen. Zuletzt war er wegen Vergewaltigung und Misshandlung angeklagt worden. Dennoch war er vor gut zwei Wochen vorläufig aus der U-Haft entlassen worden.

Bekannte und Angehörige beschreiben ihn als labil und psychopathisch. Vor allem in Perioden, in denen er Drogen nahm, sei er aggressiv gewesen. Hinweise, dass er radikalisiert war oder ein Jihadist, hatten weder Angehörige noch Bekannte. Die Untersuchungshaft des Hauptverdächtigen wurde um die maximale Dauer von weiteren zwei Wochen verlängert.

Ein 40-jähriger Mann, der am Dienstag festgenommen worden war, wurde nun wieder aus der Haft entlassen. Er steht nicht mehr unter Verdacht.

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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