Insgesamt wurden rund 3.500 ISAF-Soldaten in den Kämpfen mit den radikalislamischen Taliban und bei Anschlägen getötet. Für die neue Ausbildungsmission sollen 12.000 ausländische Soldaten in Afghanistan bleiben. Der Einsatz ist zunächst auf zwei Jahre angelegt.
Kritik in Afghanistan
In Afghanistan stößt das Ende der Kampfmission auf Kritik. Die Leiterin der afghanischen Menschenrechtskommission in Kabul, Sima Samar, kritisiert die Strategie der NATO. "Wir haben die Aufstockung der Soldaten 2009 nicht verstanden und wir verstehen jetzt den Rückzug nicht", sagte die Trägerin des Alternativen Nobelpreises einer Nachrichtenagentur.
Die internationale Gemeinschaft sei sehr oberflächlich an Afghanistan herangegangen. "Vielleicht hätten wir mehr erreicht und weniger Opfer zu beklagen, wenn wir die Lage besser analysiert hätten", meint Samar.
Voreiliger Rückzug
Auch der stellvertretende Gouverneur der Unruheprovinz Kunduz, Hamdullah Daneshi, nannte den Rückzug der NATO voreilig. "Es gibt Dinge zu erledigen, die wir ohne ihre Hilfe nicht erledigen können", sagte er.
ISAF-Kommandant sieht Erfolg
Der stellvertretende ISAF-Kommandant Carsten Jacobson wertete den ISAF-Einsatz dagegen als glatten Erfolg. "Das Ziel ist es gewesen, afghanische Regierungsbildung zu ermöglichen, den Schutz dieser Regierungsbildung sicherzustellen und afghanische Sicherheitskräfte aufzustellen, anschließend die Verantwortung zu übergeben und dann zu reduzieren und abzuziehen. Dieser Auftrag der ISAF ist zu 100 Prozent erfüllt", sagte der Generalleutnant der deutschen Bundeswehr der Agentur.
(APA)
(Quelle: salzburg24)