Ein Monat nach Einlieferung

Nawalny verlässt das Krankenhaus

This handout picture posted on September 21, 2020 on the Instagram account of @navalny shows Russian opposition leader Alexei Navalny and his wife Yulia Navalnaya in Berlin's Charite hospital. - Russian opponent Alexei Navalny posted a photo on Instagram showing him and his wife Yulia Navalnaya posing for a picture in the German hospital where he is being treated, proof of his recovery from his suspected poisoning in late August. (Photo by - / Instagram account @navalny / AFP) / RESTRICTED TO EDITORIAL USE - MANDATORY CREDIT "AFP PHOTO / Instagram account @navalny / handout" - NO MARKETING - NO ADVERTISING CAMPAIGNS - DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS

Veröffentlicht: 23. September 2020 10:01 Uhr
Einen Monat nach seiner Einlieferung in die Berliner Charité-Klinik ist der vergiftete russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny aus der stationären Behandlung entlassen worden. Der Gesundheitszustand des 44-Jährigen habe sich bis zu seiner Entlassung am Dienstag "soweit gebessert, dass die akutmedizinische Behandlung beendet werden konnte", teilte das Krankenhaus am Mittwoch mit. Laut Analysen wurde der Kreml-Kritiker mit einem chemischen Nervenkampfstoff vergiftet.

Die behandelnden Ärzte halten demnach eine vollständige Genesung "aufgrund des bisherigen Verlaufs und des aktuellen Zustandes" von Nawalny für möglich. Jedoch könnten eventuelle Langzeitfolgen erst im weiteren Verlauf beurteilt werden, erklärte die Charité weiter. Insgesamt wurde Nawalny 32 Tage in der Klinik behandelt, davon 24 Tage auf einer Intensivstation im künstlichen Koma.

Nawalny bricht in Flugzeug zusammen

Der Kreml-Kritiker war am 20. August auf einem Flug vom sibirischen Tomsk nach Moskau zusammengebrochen. Zunächst wurde Nawalny nach einer Notlandung in einem Krankenhaus in Omsk behandelt, zwei Tage später wurde er auf Drängen seiner Familie und seiner Unterstützer zur Behandlung in die Berliner Klinik Charité gebracht.

Deutschland weist Nervengift nach

Nach Angaben der deutschen Regierung wurde Nawalny "zweifelsfrei" mit einem chemischen Nervenkampfstoff aus der sogenannten Nowitschok-Gruppe vergiftet. Labors in Frankreich wie auch in Schweden hatten den entsprechenden Befund eines Speziallabors der deutschen Bundeswehr bestätigt. Die Substanz war in der früheren Sowjetunion entwickelt worden. Moskau weist den Verdacht vehement zurück, staatliche russische Stellen könnten den prominenten Kritiker von Präsident Wladimir Putin gezielt vergiftet haben. Die russische Regierung sieht bisher auch keine Hinweise für einen Anschlag in Russland mit dem Gift aus der Nowitschok-Gruppe.

Zum aktuellen Aufenthaltsort Nawalnys machte die Charité keine Angaben. "Die öffentliche Mitteilung zum Gesundheitszustand von Herrn Nawalny erfolgt im Einvernehmen mit ihm und seiner Ehefrau", hieß es nur.

Der 44-Jährige hatte seinen Weg der Genesung zuletzt mit mehreren Instagram-Fotos dokumentiert. Er dankte bereits in einer am Samstag veröffentlichten Nachricht den "brillanten Ärzten" der Klinik. Noch vor kurzem aber habe er nicht einmal Menschen erkannt und nicht begriffen, wie das Reden geht. "Das hat mich zur Verzweiflung getrieben, weil ich ja im Grunde schon verstanden habe, was der Doktor will, aber ich wusste nicht, woher ich die Worte nehmen soll."

Nawalny wies dabei auch darauf hin, dass es noch viele Probleme zu lösen gebe. Das Telefon fühle sich in der Hand an wie ein Stein. "Und sich selbst Wasser einschenken ist eine richtige Attraktion."

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken