"Wenn sie die Migranten ins Meer werfen wollen, sollen sie es offen sagen", erklärte Della Vedova auf seiner Facebook-Seite.
"Riesige politische Absurdität"
"Orban und Kurz wissen kaum was von Meer und Häfen, doch sie erteilen Lehren, wen man retten soll und wen nicht, als wären internationales Recht und Konventionen zur Flüchtlingsrettung eine Sache, wo man wählen könnte", so Della Vedova. "Kurz hat vorgeschlagen, Flüchtlinge auf Lampedusa zu bringen und sie dort zu belassen. Das ist eine riesige politische Absurdität, die auch populistisch und grausam ist", fand der italienische Politiker deutliche Worte.
Auch den Vergleich mit Ungarns Regierungschef untermauerte Della Vedova: "Kurz beschreitet Orbans autoritären Weg. Er vertritt ein Europa, das sich verschließt, ein reaktionäres Europa des Vaterlandes gegen das Europa der Integration."
Maroni fordert Italien zum Handeln auf
Anderer Ansicht ist naturgemäß der Präsident der Region Lombardei und Spitzenpolitiker der Lega Nord, Roberto Maroni, der die italienische Regierung zu einer Hafensperre drängt. "Österreich und Frankreich schließen ihre Grenzen. Italien kann nicht nur in Europa um Solidarität bitten, es muss handeln. Die Regierung will die Notstandslage nicht einsehen", kritisierte Maroni.
Schulz: EU-Geld für Flüchtlingsaufnahme
Der Kanzlerkandidat der deutschen Sozialdemokraten, Martin Schulz, fordert unterdessen Entlastungen für Italien in der Flüchtlingskrise gefordert. Andere EU-Staaten müssten erklären, wie viele Flüchtlinge sie aus Italien aufnehmen könnten, sagte Schulz in einem am Samstag im Voraus verbreiteten Interview des Deutschlandfunks. Für die Flüchtlingsaufnahme sollten sie Geld aus dem Budget der Europäischen Union bekommen. Er wolle im Verlauf der kommenden Woche nach Italien reisen und Gespräche darüber führen, wie eine "Koalition der Willigen" geschmiedet werden könne. "Die Italiener werden auf Dauer nicht alle Flüchtlinge alleine nehmen", sagte Schulz.
(APA)
(Quelle: salzburg24)