Bunter Parteien-Mix

Neue Regierung in Italien steht

Former head of the BCE (European Central Bank) Mario Draghi touches his face mask as he gives a press conference after a meeting with the Italian president, at the Quirinal palace in Rome, on February 3, 2021. - Italy's president is expected February 3, to ask Mario Draghi, the former head of the European Central Bank, to lead the country out of the devastating coronavirus pandemic after the coalition government collapsed. He called for unity after being charged by Italy's president to form a new government, saying the country faced a "difficult moment". (Photo by Alessandra TARANTINO / POOL / AFP)
Veröffentlicht: 12. Februar 2021 20:52 Uhr
Die neue Regierung Italiens unter dem designierten Ministerpräsidenten Mario Draghi steht. Dem neuen Kabinett aus 23 Mitgliedern gehören 15 politische Minister und Ministerinnen aus den Reihen der populistischen Fünf Sterne-Bewegung, der Sozialdemokraten (PD), der rechten Lega, der konservativen Forza Italia, der Linkspartei Leu (Liberi e uguali) und der Splitterpartei Italia Viva an. Ministerposten übernehmen auch acht parteiunabhängige Fachleute.

Der parteiunabhängige Generaldirektor der italienischen Notenbank, Daniele Franco, wird Wirtschaftsminister. Die parteiunabhängige Innenministerin Luciana Lamorgese bleibt im Amt. Auch im Außenminister gibt es keinen Wechsel, der Spitzenpolitiker der Fünf Sterne-Bewegung Luigi Di Maio bleibt Chefdiplomat. Auch Kulturminister Dario Franceschini, führende Persönlichkeit der Sozialdemokraten, und Gesundheitsminister Roberto Speranza dürfen ihren Ministerposten weiter bekleiden. Zur Justizministerin rückt die angesehene Ex-Präsidentin des Verfassungsgerichts Marta Cartabia auf.

Lega stellt drei Minister

Die rechte Lega ist mit drei Ministern vertreten. Giancarlo Giorgetti, Nummer zwei der Partei, rückt zum Industrieminister auf. Erika Stefani wird Ministerin für die Inklusion von Menschen mit Behinderung. Außerdem übernimmt die Lega mit Massimo Garavaglia das Tourismusministerium. Eingeführt wird ein "Ministerium für den ökologischen Übergang", den der Manager Roberto Cingolani, Topmanager des halbstaatlichen Rüstungskonzerns Leonardo, bekleiden wird. Der bekannte Telekom-Unternehmer Vittorio Colao wird zum Minister für den digitalen Übergang.

Posten für Berlusconi-Partei

Auch die Forza Italia um Expremier Silvio Berlusconi erhielt einige Ministerposten. So rückt die Ex-Bildungsministerin in der Regierung Berlusconi, Maria Stella Gelmini, zur neuen Regionenministerin auf. Der Forza Italia-Spitzenpolitiker Renato Brunetta übernimmt erneut den Posten des Ministers für die öffentliche Verwaltung, einen Posten, den er bereits bekleidet hatte. Die Forza Italia-Parlamentarierin, Mara Carfagna, wird Ministerin für Süditalien.#

Italien: Bündnis mit Draghi 

Nach der Vereidigung, die am Samstag um 12.00 Uhr geplant ist, muss das neue italienische Kabinett, das dritte der im März 2018 begonnenen Legislaturperiode, nun die Unterstützung des Parlaments erhalten. Noch unklar ist, wann die Vertrauensabstimmung in beiden Kammern des Parlamentes stattfinden wird.

Am Donnerstag hatten die Fünf Sterne ein entscheidendes Hindernis auf dem Weg zur neuen Regierung aus dem Weg geräumt: Bei einer Onlineabstimmung sprachen sich rund 59 Prozent der teilnehmenden Mitglieder für das Bündnis mit Draghi aus.

Italien ist seit fast einem Monat inmitten der Corona-Krise und einer schweren Rezession ohne voll funktionsfähige Regierung. Ministerpräsident Conte hatte seinen Rücktritt erklärt, nachdem die von ihm angeführte Mitte-Links-Koalition am Streit um die Verwendung der Corona-Hilfsgelder der Europäischen Union zerbrochen war. Staatspräsident Mattarella hatte Draghi daraufhin vergangene Woche mit der Bildung einer Einheitsregierung beauftragt.

(Quelle: apa)

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