„Wie erlebst du Österreich in diesen Zeiten des Umbruchs“, ist die erste Frage Wolfgang Fellners an Niki Lauda in dem knapp einstündigen Interview. Die Themen sind weit gefächert – von Politik über Privates und dem Umgang mit Social Media bis hin zum Sport. Gesprochen wir auffallend viel über andere Leute. So erfahren wir in dem Interview was Lauda von Kern, Kurz, Trump, Wolf, Mitterlehner, Glawischnig oder Mateschitz hält.
Salzburg24
Scharfe Kritik an Armin Wolf
Auffallend scharf kritisiert die Sport-Ikone ORF-Anchorman Armin Wolf und dessen Interviewstil bzw. Umgang mit Interviewpartnern. Wolf sei zwar „ein hochintelligenter Mann“, den er bei „normalen Interviews“ schätze, aber irgendwo sei die Grenze da, sagt Lauda. Ex-ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner hätte vollkommen Recht gehabt, dass er sich gegen Wolfs Anmoderation mit „Django – die Totengräber warten schon“ gewehrt habe. Diese Reaktion sei „absolut richtig“ gewesen. „Mitterlehner hatte einen eigenen Todesfall in der Familie. Das sind Dinge, die sind absolut unakzeptabel“.
Lauda: Politiker sollen zu Wolf Nein sagen
Auch er selbst habe schon schlechte Erfahrungen mit Armin Wolf gemacht, als er vom ORF zu einem Interview eingeladen wurde, schildert der 68-Jährige. „30 Sekunden bevor das Interview losgeht, sagt er mir: Nehmen Sie die Kappe ab!“ Als Begründung habe Wolf gesagt, er möge kein Glücksspiel (der Kappen-Sponsor von Lauda ist ein Glücksspiel-Konzern, Anm). Lauda empfand diese Art als skandalös. Er habe daraus seine Konsequenzen gezogen.
„Er muss mich schon mit einem gewissen Respekt behandeln. Ich kann den Politikern, mit denen der Wolf so herumfuhrwerkt, nur raten, dass sie nein sagen, wenn er anruft (…) dass sie sagen, mit dem Deppen redet man nicht - wir kommen nur, wenn jemand anderer dort sitzt“, so die logische Konsequenz Laudas. Armin Wolf hat auf diese Kritik bislang übrigens nicht reagiert.
Das ganze Video seht ihr hier:
Neuwahlen, so schnell wie möglich
Nicht mehr erwarten kann der regierungskritische Lauda die Neuwahl. „Die schwarz-roten Politiker treffen keine Entscheidungen.“ Begeistert zeigt er sich in Interview von Sebastian Kurz, enttäuscht von Christian Kern. „Von Kern als Hoffnungsträger ist nichts mehr übrig. Er wirkt für mich verkrampft und bringt nichts weiter. Die Unterstützung, die er hatte, bricht zusammen.“ Er sei davon überzeugt, dass die jetzige Koalition nichts mehr zusammenbringt.
Lobende Worte für Didi Mateschitz
Begeisterung kam bei Lauda bei Fellners Frage: „Niki, was hältst du denn von Didi Mateschitz?“ auf. „Ich halte von dem sehr viel“, sagt er über seinen Formel 1-Konkurrenten. Mateschitz sei ein unglaublich intelligenter, sympathischer Visionär. „Mir gefällt an ihm, dass er weiß, was er will und was er aus Red Bull gemacht hat. Er ist ein Mensch, der für schöne Dinge Geld ausgibt, wie zum Beispiel für die Landerneuerung rund um Zeltweg. „Er ist ein unglaublicher Herz- und Kopfmensch, der wirklich Gutes tut. Das kommt natürlich selten an die Medien, weil er das nicht will. Aber wenn er mal was sagt, dann sagt er das punktgenau“, schwärmt die Sport-Ikone über den Red-Bull-Boss.
Laudas Zukunfspläne
Und zum Schluss blicken Fellner und Lauda noch gemeinsam in die Zukunft: „Angenommen der Kurz wird Bundeskanzler, und er sagt, er will die besten Köpfe fürs Land und er kommt zu dir und sagt, ‚Niki Lauda mach den Wirtschaftsminister‘, würdest du ja sagen?“ – „Nein. Ich kann nicht, weil ich erstens einen Job habe und ich als Wirtschaftsminister in der Politik unfähig wäre.“
Zumindest ist diese Sache geklärt.
(Quelle: salzburg24)