Nygaard hatte gesagt, Handke habe im Rahmen seines Engagements "die Grenzen der Meinungsfreiheit" weit überschritten. Handke-Verleger Karl-ove Knausgard hatte Nygaard daraufhin aufgefordert, konkreter zu werden oder als PEN-Chef zurückzutreten. Nun bedauerte Nygaard in der Freitagausgabe der Tageszeitung "VG" seine vorherige Argumentation. Die Grenze der Meinungsfreiheit wäre für ihn erst erreicht worden, wenn Handke selbst hassvolle Sprache gebraucht hätte. Das könne er, Nygaard, aber nicht behaupten.
Die Kritik des PEN-Chefs war bei weitem nicht die heftigste in der gesamten Diskussion. Der Politologe und Menschenrechtsexperte Bernt Hagtvet hatte den österreichischen Dichter mit Nazi-Propaganda-Chef Joseph Goebbels verglichen. Vor der Preisverleihung am Sonntag war Handke vor dem Osloer Nationaltheater von Balkan-Aktivisten mit einem Pfeifkonzert und "Völkermord-Verleugner"-Schildern empfangen worden.
Handke verzichtete demonstrativ nicht auf den Preis, kündigte am nächsten Tag aber an, das Preisgeld für ein Kinderschwimmbecken im Kosovo zu spenden und den Rest an den norwegischen Staat zurückgeben zu wollen.
(Quelle: salzburg24)