Hochwasser

Notstand und zwei Tote in Venedig

People walk across the flooded Piazza San Marco square during an exceptional "Alta Acqua" high tide water level on November 12, 2019 in Venice. - Powerful rainstorms hit Italy on November 12, with the worst affected areas in the south and Venice, where there was widespread flooding. Within a cyclone that threatens the country, exceptional high water were rising in Venice, with the sirocco winds blowing northwards from the Adriatic sea against the lagoon’s outlets and preventing the water from flowing back into the sea. At 22:40pm the tide reached 183 cm, the second measure in history after the 198 cm of the 1966 flood. (Photo by Marco Bertorello / AFP)

Veröffentlicht: 13. November 2019 08:16 Uhr
Angesichts des Rekord-Hochwassers in Venedig will Bürgermeister Luigi Brugnaro am Mittwoch den Notstand ausrufen, wie er am späten Dienstagabend in einem Video auf Facebook ankündigte. Brugnaro sprach von einer "Katastrophe" und mobilisierte alle Einsatzkräfte. Der Bürgermeister der Lagunenstadt machte den Klimawandel für die immer häufiger werdenden Überschwemmungen verantwortlich.

"Wir rufen die Regierung auf, uns zu helfen, die Kosten werden hoch sein", sagte er in dem Video. Um kurz vor Mitternacht stieg das Wasser - angetrieben durch starken Wind - auf 187 cm über dem Meeresspiegel. Das sei der höchste Wert seit der verheerenden Überschwemmung im Jahr 1966, als 194 cm erreicht wurden, teilte die Kommune mit. Danach sollte das Wasser wieder etwas sinken.

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Markusplatz in Venedig überflutet

Der Markusplatz in der UNESCO-Welterbestadt war vollkommen überflutet. Touristen und Einheimische wateten zunächst noch in Gummistiefeln über den Platz, am Abend stieg das Wasser auf mehr als einen Meter. Nur noch die Polizei fuhr mit Booten über den Platz. Auch in den Markusdom drang das Wasser ein. Es habe unter anderem Schäden am Mauerwerk angerichtet, berichteten italienische Medien. "Wir versuchen, den Schaden in Grenzen zu halten", sagte der Ingenieur der Basilika, Pierpaolo Campostrini, der Nachrichtenagentur ANSA.

Hochwasser fordert bereits zwei Tote

Das durch heftige Regenfälle ausgelöste Hochwasser in Venedig hat in der Nacht auf Mittwoch zwei Todesopfer gefordert. Ein 78-jähriger Pensionist starb an einem Stromschlag, da Wasser in seine Wohnung auf der Insel Pellestrina in der Lagune eingedrungen war und einen Kurzschluss ausgelöst hatte, berichtete die Tageszeitung "Il Gazzettino". Ein zweiter Einwohner Pellestrinas wurde ebenfalls tot in seiner Wohnung aufgefunden. Hier wurde allerdings nicht ausgeschlossen, dass er eines natürlichen Todes gestorben ist.

Immer wieder Hochwasser in Venedig

Es ist das sechste Mal in der fast tausendjährigen Geschichte des Markusdom, dass Wasser in die Basilika eindrang. Vier Mal wurde der Dom in den vergangenen 20 Jahren überflutet, zuletzt im Oktober des Vorjahres.

Volksschulen geschlossen

Wegen der außergewöhnlich hohen Wasserstände wurden in der Lagunenstadt Kindergärten und Volksschulen geschlossen, teilte die Stadt mit. Am Mittwoch ist kaum Wetterbesserung in Sicht, in ganz Italien ist wie schon seit Tagen Regen angesagt.

Venedig wird wegen seiner Lage in der Lagune immer wieder von Hochwasser heimgesucht, die Lage verschärft sich aber zunehmend. Die Stadt will seit langem ein Flutschutzsystem installieren, da der Anstieg des Meeresspiegels immer häufiger zu Überflutungen führt.

(Quelle: salzburg24)

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