Welt

Öl-Preise rauschen in den Keller

OPEC-Mitglieder treffen einander in Wien
Veröffentlicht: 27. November 2014 18:28 Uhr
Tanken und Heizen dürften auf absehbare Zeit günstig bleiben. Auf dem Treffen der zwölf Opec-Staaten in Wien einigten sich die Ölförderländer trotz des jüngsten Preisverfalls nicht auf eine Kürzung ihrer Produktion. "Wir wollen abwarten, wie sich der Markt entwickelt", erklärte der Generalsekretär der Organisation erdölexportierender Länder, Abdalla El-Badri, am Donnerstag nach der Sitzung.

Die Opec will ihr bisheriges Förderziel von 30 Millionen Barrel am Tag beibehalten, wie El-Badri mitteilte. Die Reaktion am Ölmarkt kam prompt: Die Preise für Rohöl rutschten auf den tiefsten Stand seit mehr als vier Jahren. US-Rohöl kostete erstmals seit Juni 2010 weniger als 70 US-Dollar je Fass (159 Liter). Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete zeitweise unter 73 Dollar.

Schon vor der Konferenz kamen die Preise weiter ins Rutschen, nachdem der mächtigste Opec-Staat Saudi-Arabien sich gegen eine Förderkürzung aussprach. Auf der Tagung zeigte sich das Kartell tief gespalten. Dabei standen sich Befürworter von Förderkürzungen und die Gegner gegenüber. Vor allem das stark von Öleinnahmen abhängige Venezuela hatte sich für Kürzungen ausgesprochen, um den Preisverfall zu stoppen. Am Ende setzten sich jedoch die einflussreichen Golfstaaten um den größten Opec-Produzenten Saudi-Arabien durch, die sich bereits im Vorfeld gegen Kürzungen ausgesprochen hatten.

Das derzeitige Opec-Förderziel von 30 Millionen Barrel täglich besteht seit Dezember 2011. Seit längerem wird es jedoch deutlich überschritten. Zusammen mit dem Schieferölboom in den USA und der konjunkturbedingt schwachen Ölnachfrage war dadurch ein deutliches Überangebot am Markt entstanden. Seit Juni waren die Preise für Rohöl stark gefallen. "Wir haben keinen Zielpreis", erklärte El-Badri. Das Ölkartell liefert derzeit rund ein Drittel des weltweiten Erdöls. Die Organisation besitzt rund drei Viertel der Reserven.

Wie schwer der Preisverfall die Ölförderer trifft, zeigt das Beispiel Russland. "90 Milliarden bis 100 Milliarden Dollar verlieren wir, weil der Ölpreis um 30 Prozent gefallen ist", hatte kürzlich Russlands Finanzminister Anton Siluanow erklärt.

(Quelle: salzburg24)

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