Weltweit belegen die Österreicher mit diesem ausgeprägt hohen Mietanteil immer noch Platz fünf. Weniger Mieter in Relation zur Gesamtbevölkerung gibt es nur in der Schweiz, Hongkong, Deutschland und Südkorea. In 29 der 30 untersuchten Länder ist die Mehrheit der Bevölkerung Eigentümer der eigenen Wohnung. Nur auf die Schweiz trifft das nicht zu.
Mietanteil steigt in den meisten Ländern
Der Mietanteil ist im Erhebungszeitraum 2010 bis 2015 in gut zwei Drittel der Länder gestiegen - so auch in Österreich. Hier gab es innerhalb dieses Fünfjahreszeitraums einen Zuwachs von 3,9 Prozentpunkten. Das war deutlich mehr als in der Schweiz (plus 1,8 Prozentpunkte) und in Deutschland (plus 2,7 Prozentpunkte).
Weniger Wohnungseigentümer in reicheren Ländern
Auffallend ist, dass es in Südeuropa spürbar mehr Wohnungseigentümer gibt als in vielen "reicheren" europäischen Ländern mit weitaus niedrigeren Arbeitslosenraten. Einen Mieteranteil von nur 20 bis 30 Prozent gibt es etwa in Spanien (21,8 Prozent), Griechenland (24,9 Prozent), Portugal (25,2 Prozent) und Italien (27,1 Prozent). Im übrigen Europa bewegen sich Tschechien (22 Prozent), Slowenien (23,8 Prozent), Finnland (27,3 Prozent), Belgien (28,6 Prozent) und Schweden (29,4 Prozent) in dieser Größenordnung.
Die meisten Eigentümer gibt es europaweit in der Slowakei, wo der Mieteranteil bei nur 10,7 Prozent liegt. Aber auch in Polen und Norwegen leben nur 16,3 bzw. 17,2 Prozent der Bevölkerung in einem Mietverhältnis. Die weltweit meisten Eigentümer der eigenen Wohnung gibt es in Singapur - mit einem Mietanteil von nur 9,7 Prozent. Dieser verringerte sich zwischen 2010 und 2015 sogar um 13 Prozentpunkte. Aber auch die Russen sind gern Eigentümer ihres Domizils, nur 12,9 Prozent mieten sich eine Wohnung. Der Anteil ging dort mit einem Minus von 28 Prozentpunkten im untersuchten Fünfjahreszeitraum weltweit am schärfsten zurück.
Europaweit am stärksten zugelegt hat der Anteil der Mieter in der Untersuchungsperiode in Großbritannien - um 21,6 Prozentpunkte auf 36,5 Prozent. In Irland stieg er um 12,3 Prozentpunkte auf 30 Prozent am zweitdeutlichsten. In den USA beträgt der Mieteranteil 36,2 Prozent, in Australien 30,9 Prozent und in Japan 38,7 Prozent.
Wohnkosten ziehen Löhnen davon
Im Vergleich zum Nettoeinkommen wird Wohnen hierzulande immer teurer. 2017 mussten die Österreicher 35 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens für ein Dach über dem Kopf (Eigentum oder Miete) budgetieren, 2014 waren es erst 31 Prozent, wie aus dem aktuellen "Erschwinglichkeitsindex" des Online-Portals ImmobilienScout24 hervorgeht. In Salzburg sind es sogar 36 Prozent des Einkommens, das für das Wohnen draufgeht. Darin noch nicht enthalten sind die Neben- und Betriebskosten für die Immobilie. Den ganzen Bericht zu den Wohnkosten gibt es hier.
(APA)
(Quelle: salzburg24)