Offiziell ist vorerst nichts. Spekuliert wird, die Raffinerien in Schwechat und im bayerischen Burghausen könnten in eigene Gesellschaften ausgelagert werden, um eine Beteiligung der Gazprom daran zu ermöglichen. Eine Beteiligung der Russen an der OMV selbst hatte Seele wiederholt ausgeschlossen.
Weiters wird vermutet, dass die OMV bis zu oder vielleicht auch mehr als die Hälfte ihrer Tochter Gas Connect an die Russen abgeben könnte, in der das österreichische Gasleitungsnetz gebündelt ist. Diese Variante hat OMV aber wiederholt dementiert. Für das Gasnetz wurde zuletzt auch eine mögliche Österreich-Lösung mit dem Verbund-Konzern ventiliert.
Die Kritik vor allem vonseiten der SPÖ ließ die OMV am Dienstag jedenfalls nicht auf sich sitzen. Die Darstellung, dass OMV-Chef Seele die angekündigten Asset-Swaps mit den Russen eigenmächtig durchziehen und damit die Versorgungssicherheit Österreichs gefährden könnte, sei "fahrlässig", sagte OMV-Sprecher Johannes Vetter. "Es ist unmöglich, wie hier mit einem österreichischen Leitunternehmen umgegangen wird." In Wahrheit sei ein Deal der geplanten Größenordnung und strategischen Bedeutung ja nur mit Zustimmung des Aufsichtsrates und somit der Eigentümer möglich.
"Systemrelevante Infrastruktur darf nicht ins Ausland verkauft werden", hatte Wimmer erklärt und forderte von Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) "ein klares Bekenntnis zur OMV und zu deren Auftrag, die Versorgungssicherheit zu garantieren". Die Staatsanteile an der OMV verwaltet die Staatsholding ÖBIB, die in der Causa stillhält. Eigentümervertreter ist Finanzminister Schelling.
(Quelle: salzburg24)