Ministerium war informiert

Panzer aus Italien rollen auf Zug durch Österreich

Veröffentlicht: 19. April 2023 17:35 Uhr
Ein Zug mit 20 Panzern für die Ukraine hat am Samstag Österreich offenbar ohne Bewilligung passiert. Durchfuhren zwischen EU-Ländern seien unter bestimmten Voraussetzungen allerdings bewilligungsfrei und müssten weder angemeldet noch genehmigt werden, so das Innenministerium.
SALZBURG24 (tp)

Ein Zug mit 20 Panzern hat Österreich offenbar ohne Genehmigung passiert – das berichtete die "Kleine Zeitung" (Mittwoch). Das Innenministerium bestätigte der APA, dass seitens "der italienischen Botschaft in Wien mitgeteilt wurde, dass am 15.04.23 ein Zug einen Transport von M109 Panzerhaubitzen von Italien nach Polen durchführen wird". Bei Weiterführung von Kriegsmaterial in einen Drittstaat sei eine Bewilligung erforderlich, hieß es.

Kriegsmaterial passiert Österreich

Durchfuhren zwischen EU-Ländern seien unter bestimmten Voraussetzungen bewilligungsfrei und müssten weder angemeldet noch genehmigt werden, erklärte ein Sprecher des Innenministeriums auf APA-Anfrage. "Bei der Ausfuhr handelt es sich um Kriegsmaterial, das laut österreichischem Kriegsmaterialgesetz gemäß §5 Absatz 2a keine Genehmigung/Bewilligung braucht und es gibt für diesen Transport eine Aus-und Einfuhrgenehmigung beider EU-Staaten."

So reagiert das Ministerium

Das Innenministerium wies nach eigenen Angaben allerdings die Botschaft darauf hin, dass "bei Weiterführung des Kriegsmaterials in einen Drittstaat eine Bewilligung nach dem Kriegsmaterialgesetz erforderlich ist". Die Bewilligung müsse vor dem Transport erfolgen. Bei Vorliegen eines Antrags sehe das Gesetz vor, dass Innen-, Außen-und Verteidigungsministerium diesen prüfen. Ein nachträglicher Antrag mache keinen Sinn.

Wirbel um Panzer-Konvoi auf Schienen

Die Konvois hatten bereits in Italien für Aufsehen gesorgt. Der Zug, der am Freitag von einigen Personen mit Handys gefilmt wurde, fuhr mit geringer Geschwindigkeit durch den Bahnhof Udine Richtung Österreich.

Wie der italienische Minister für die Beziehungen zum Parlament, Luca Ciriani, gegenüber der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalt Rai erklärte, handelte es sich um "selbstfahrende Artilleriefahrzeuge", die für die Ukraine bestimmt und Teil eines militärischen Hilfspakets seien, das von der vorherigen Regierung von Premier Mario Draghi beschlossen und diese Woche geliefert wurde.

Draghis Nachfolgerin, Regierungschefin Giorgia Meloni unterstützt Waffenlieferungen an die Ukraine. Dagegen taten sich ihre beiden Koalitionspartner - Matteo Salvini von der rechten Lega und Silvio Berlusconi von der konservativen Forza Italia - immer wieder mit prorussischen Äußerungen hervor.

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken