Welt

Paris-Terror - Belgien will Terrorverdächtigen Abdeslam ausliefern

Abdeslam war am 18. März in Brüssel nach monatelanger Fahndung festgenommen worden.
Veröffentlicht: 31. März 2016 18:47 Uhr
Der mutmaßliche Paris-Attentäter Salah Abdeslam kann von Belgien nach Frankreich ausgeliefert werden. Das entschied ein Untersuchungsgericht am Donnerstag in Brüssel. Die Anschläge vom vergangenen November kosteten 130 Menschenleben.

Der 26 Jahre alte Franzose habe seiner Auslieferung zugestimmt, berichtete die Staatsanwaltschaft. Wann er nach Frankreich gelangen soll, müsse noch von den verantwortlichen Behörden in beiden Ländern geklärt werden. Ein Termin wurde nicht genannt. Paris hatte am 19. März einen europäischen Haftbefehl gegen den Terrorverdächtigen ausgestellt.

Abdeslam galt als Staatsfeind Nummer eins

Abdeslam galt bis zu seiner Festnahme einen Tag zuvor in der Brüsseler Gemeinde Molenbeek als Staatsfeind Nummer eins in Belgien und einer der meistgesuchten Männer in Europa. Er fuhr laut Ermittlern mit Attentätern aus Belgien zu den Anschlägen in Paris, bei denen am 13. November oder später sein Bruder Brahim, der mutmaßliche Drahtzieher Abdelhamid Abaaoud und sieben weitere Terrorverdächtige ums Leben kam.

Beteiligung an Anschlägen in Brüssel noch unklar

Zuletzt saß Abdeslam in Brügge in Untersuchungshaft. Ob er direkt an der Vorbereitung der Brüsseler Anschläge vom 22. März mit 32 Toten beteiligt war, ist noch unklar. Er soll aber Verbindungen zu den Attentätern gehabt haben. Laut Ermittlern hinterließ er Fingerabdrücke auf einem Wasserglas in der Wohnung, die Khalid El Bakraoui im Brüsseler Stadtbezirk Forest gemietet hatte. Eine Woche nach der Polizeiaktion dort sprengte sich Khalid El Bakraoui in der Brüsseler Metro in Luft, sein Bruder Ibrahim zündete eine der Bomben am Flughafen.

Flughafen bereit für Wiedereröffnung

Der Flughafen ist unterdessen bereit für seine Wiedereröffnung, teilte der Betreiber mit. Demnach könnten in einem Check-in-Bereich 800 Fluggäste pro Stunde abgefertigt werden. Wann genau wieder Passagierflüge starten könnten, hänge jedoch noch vom grünen Licht der zuständigen Behörden ab. Bis Freitagabend sollten demnach noch keine Passagiermaschinen abheben. Die Wiedereröffnung des beschädigten Airports hatte sich zuletzt immer wieder verzögert. Flüge werden meist über andere belgische Flughäfen wie Charleroi oder Lüttich umgeleitet.

Weiter Suche nach "Mann mit Hut"

Die Suche nach dem "Mann mit Hut", einem Terrorverdächtigen vom Flughafen, ging unterdessen weiter. Die Staatsanwaltschaft nahm keine Stellung zu Medien-Spekulationen, wonach ein Mann, der sich auch in einem Terroristenversteck in der Stadtgemeinde Schaerbeek aufgehalten haben soll, der "dritte Mann" vom Flughafen sein könnte. Darüber hatte unter anderen die Tageszeitung "Le Monde" berichtet.

Razzia in Kortrijk

Im flämischen Kortrijk nahe der französischen Grenze gab es in der Nähe einer Tankstelle eine neue Razzia von Polizisten und Soldaten. Die Aktion stand im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen den in Frankreich festgenommen Terrorverdächtigen Reda K., berichtete die Nachrichtenagentur Belga mit Hinweis auf die Staatsanwaltschaft.

Gegen den 34-jährigen wurde in Frankreich ein Anklageverfahren wegen Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung eingeleitet. Der Franzose soll nach Angaben aus Paris zu einem Terrornetzwerk gehören, das mit einem großen Waffenarsenal kurz vor einem schweren Anschlag stand.

(APA)

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

25.09.2025
Kultserie

"Baywatch" bekommt Neuauflage

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken