Bolivien

Parlament macht Weg für Neuwahl frei

Bolivia's interim president Jeanine Anez speaks during a press conference to announce that the Senate approved a bill that could open the door to new elections without ex-president Evo Morales, as the caretaker government prepared to meet with protesters to end weeks of unrest, in La Paz on November 23, 2019. - Anez rejected an attempt by opposition senators to grant Evo Morales amnesty, a day after the country's ex-leader was accused of sedition and terrorism. (Photo by JORGE BERNAL / AFP)

Veröffentlicht: 24. November 2019 08:02 Uhr
Inmitten der Krise in Bolivien hat das Parlament ein Gesetz für Neuwahlen verabschiedet. Nach dem Senat stimmte am Samstagabend (Ortszeit) auch das Abgeordnetenhaus in La Paz der Vorlage zu, die die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl vom Oktober für ungültig erklärt und dem gestürzten Staatschef Evo Morales sowie zahlreichen seiner Gefolgsleute eine Kandidatur bei Neuwahlen verwehrt.

Das Gesetz muss nun noch von Interimspräsidentin Jeanine Añez in Kraft gesetzt werden. Zunächst hatte das Oberhaus am Samstag nach stundenlanger Debatte das Gesetz beschlossen, nun wurde es auch vom Unterhaus gebilligt. Es verbietet allen Politikern, die in den vergangenen zwei Legislaturperioden durchehend ein Amt innehatten, eine erneute Kandidatur für die gleiche Position. Damit kann Morales sich nicht erneut für das Amt des Staatschefs bewerben.

Bolivien: Wahlen annulliert

Zudem annulliert das Gesetz die Wahlen vom 20. Oktober, bei denen Morales für eine vierte Amtszeit angetreten war. Die Verfassung hätte eine weitere Kandidatur eigentlich nicht zugelassen, das Verfassungsgericht gestand ihm dies aber dennoch zu. Nach dem Urnengang verkündete dann das Wahlgericht einen Sieg von Morales. Dies wurde von der Opposition als Betrug angeprangert und nicht anerkannt, im ganzen Land kam es zu gewaltsamen Protesten.

Morales im Exil

Zudem verlor Morales die Unterstützung der Armee. Er trat schließlich am 10. November zurück und floh ins Exil nach Mexiko. Seitdem gibt es immer wieder gewaltsame Proteste von Morales-Anhängern, bei denen mehrere Menschen getötet wurden. Boliviens Übergangsregierung hat deshalb gegen Morales Klage wegen "Aufwiegelung und Terrorismus" eingereicht.

(Quelle: salzburg24)

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