Welt

Peugeot und Fiat Chrysler fusionieren

(COMBO) This combination of file pictures created on October 31, 2019 shows the logo of Italian auto maker Fiat (L) in a cars dealer on January 12, 2017 in Saluzzo, near Turin, and the Peugeot logo pictured at the 2014 Paris Auto Show on October 3, 2014 in Paris. - French carmaker PSA and US-Italian rival Fiat Chrysler have signed an agreement to create the world's fourth largest automaker, they said in a joint statement on December 12, 2019. (Photos by MARCO BERTORELLO and Joël SAGET / AFP)

Veröffentlicht: 18. Dezember 2019 10:10 Uhr
Nach wochenlangen Verhandlungen haben Peugeot (PSA) und Fiat Chrysler ihre Mega-Fusion beschlossen. Das teilten die Unternehmen am Mittwoch mit. Die Konzerne wollen sich zum viertgrößten Autohersteller der Welt zusammenschließen. Die Unternehmen hatten sich bereits Ende Oktober auf offizielle Fusionsgespräche verständigt und damit Wirbel in der Branche ausgelöst.

Die Branche steht unter einem enormen Druck, und der Schulterschluss der Hersteller ist deshalb kein Zufall. Autobauer müssen Milliarden in autonome Autos und Elektromobilität investieren. Fiat Chrysler hat zudem besondere Probleme. Denn der Hersteller hatte unter der Führung des verstorbenen Sergio Marchionne auf große Investitionen in Elektroantriebe verzichtet. Derzeit ist der Konzern vor allem mit den großen Spritschluckern der Marken Jeep und Ram in den USA erfolgreich.

Wettbewerbsbehörden müssen Deal genehmigen

Der neue Konzern nimmt sich vor, 8,7 Millionen Fahrzeuge pro Jahr abzusetzen. Nur noch Volkswagen, Toyota und der französisch-japanische Renault-Nissan-Verbund wären größer als der neue Auto-Gigant. Der Zusammenschluss muss allerdings noch von Wettbewerbsbehörden genehmigt werden. Der neue Verbund käme auf einen Jahresumsatz von knapp 170 Mrd. Euro und einen jährlichen Betriebsgewinn von mehr als 11 Mrd. Euro - ohne die Marken der Zulieferer Magneti Marelli und Faurecia. Beschäftigt werden nach früheren Angaben des französischen Wirtschafts- und Finanzministeriums rund 400.000 Menschen.

PSA führt neben Opel die Marken Peugeot, DS und Citroen. Fiat Chrysler umfasst die Marken Alfa Romeo, Chrysler, Dodge, Jeep, Lancia oder Maserati. Opel gehört seit gut zwei Jahren zu PSA und wird mit harter Hand auf Effizienz und Gewinne getrimmt. Im neuen Unternehmen wird ein Zusammenschluss "unter Gleichen" mit einem ausgewogen besetzten Vorstand angestrebt. Der 61-jährige PSA-Chef Carlos Tavares wird Vorstandsvorsitzender. Der Portugiese hat sich als knallharter Sanierer sowohl bei Peugeot als auch bei der Tochter Opel einen Namen gemacht.

Milliarden sollen eingespart werden

Der 43-jährige FCA-Verwaltungsratsvorsitzende John Elkann übernimmt diese Rolle auch in dem neuen Unternehmen. Er ist der Enkel das legendären Fiat-Bosses Giovanni "Gianni" Agnelli (1921-2003) und Ururenkel des Fiat-Gründers Giovanni Agnelli senior (1866-1945). Das italienische Traditionsunternehmen war 2014 in Fiat Chrysler Automobiles aufgegangen.

Mit der Fusion sollen Spareffekte von 3,7 Mrd. Euro erzielt werden, ohne eine Fabrik zu schließen. Die Effizienzgewinne, die sich etwa aus Einsparungen beim gemeinsamen Einkauf ergäben, ließen sich nach vier Jahren zu 80 Prozent heben, hatte es geheißen. Es ist vor allem das gut ausgebaute Vertriebsnetz in Nordamerika, das FCA in den gemeinsamen neuen Konzern mit einbringen kann. Es dürfte den Markteinstieg von Peugeot in Amerika erheblich erleichtern. PSA ist dafür in Europa stärker. Auch bei der Entwicklung von Hybrid- und Batterie-Fahrzeugen sind die Franzosen weiter als die Italoamerikaner.

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

23.12.2024
Erste Pläne vorgelegt

Honda und Nissan vor Mega-Fusion?

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken