Welt

Philip Glass begeisterte im Musiktheater Linz

Veröffentlicht: 30. Juni 2016 09:57 Uhr
"Live in Concert" hat das Linzer Musiktheater am Mittwoch den amerikanischen Erfolgs-Komponisten Philip Glass präsentiert. Auf dem Programm standen ausschließlich Kompositionen für Klavier, interpretiert von Glass selbst, sowie von Dennis Russell Davies und Maki Namekawa. Eine große Fan-Gemeinde füllte den Großen Saal und bereitete dem Komponisten und den Interpreten stehende Ovationen.

Als Generalmusikdirektor und Opernchef in Linz hat Russell Davies in den vergangenen 14 Jahren viel Vermittlungsarbeit für das musikalische Schaffen von Philip Glass geleistet. Neben seinen Symphonien wurden auch seine frühen Opern ("The Voyage" und "Orphee") erfolgreich in Linz gespielt. Seine "Kepler"-Oper 2009 und die Eröffnungspremiere des neuen Linzer Musiktheaters 2013 "Spuren der Verirrten" wurden hier ebenso mit großem Erfolg uraufgeführt.

Nun also, auch zum Ende der Intendanz von Rainer Mennicken, ein reiner Klavierabend aus dem Schaffen von Philip Glass und unter seiner Mitwirkung. Das Programm umfasste Kompositionen aus verschiedenen, auch länger zurückliegenden Jahren. Für "Mad Rush" aus dem Jahr 1979 setzte sich der Komponist als Solist an den Flügel. 15 Minuten typischer "Glass" - kleine Intervalle und wenige sich ständig wiederholende oder nur unwesentlich verschiebende Tonfolgen der einen Hand werden von perlenden, rollenden Läufen der anderen begleitet. Alles sehr tonal und sanft.

Aus dem Jahr 2005 stammte das Hauptwerk des Abends, eine Suite aus "Les Enfants Terribles", einem aus einer Ouvertüre und 20 (!) Szenen bestehenden Werk für drei Klaviere, von dem sechs Teile gespielt wurden. Mit Glass musizierten hier Dennis Russell Davies und seine Frau Maki Namekawa. Die Koordination der drei Interpreten klappte vorzüglich, auch bei rhythmisch besonders herausfordernden Passagen.

Maki Namekawa hatte an diesem Abend überhaupt den pianistischen Löwenanteil zu leisten. Wie hier so auch bei den zuvor gespielten "Four Movements for Two Pianos" aus dem Jahr 2008. Zusammen mit D.R. Davies zeigte die Pianistin ihr großes Können und tiefes Einfühlungsvermögen in die Klangwelt und Rhythmik Philip Glass'. Leider ließ es sich ein Teil des Publikums nicht nehmen, nach jedem "Movement" in Beifall auszubrechen. Schlussendlich aber war das gesamte Auditorium nicht mehr zurückzuhalten.

Symphonische Werke von Glass, der im Jänner 2017 den 80. Geburtstag feiert, werden aus diesem Anlass in der kommenden Saison auch im Linzer Brucknerhaus aufgeführt. Natürlich unter der Leitung von D.R. Davies.

(Quelle: salzburg24)

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