Zu der Demonstration gegen den Gipfel am Montagabend hatte die nicht im Parlament vertretene nationalistische Partei "Wasraschdane" ("Wiedergeburt") aufgerufen. Zu einem zweiten Protest rief die kleine Partei "Da, Balgaria" ("Ja, Bulgarien") auf. In einer Mitteilung der regierungskritischen Partei hieß es: "Wir widersetzen uns der erniedrigenden Rolle eines Lakaien und eines Kuriers, die der bulgarische Staat wegen Borissow einnimmt."
"Erdogan ist unerwünscht"
Der bulgarische Ministerpräsident Boiko Borissow ist Gastgeber des Spitzentreffens. In der bulgarischen Hauptstadt Sofia hängten Erdogan-Gegner ein Transparent mit der Aufschrift "Erdogan ist unerwünscht" an eine Brücke, die zum Tagungszentrum der aktuellen bulgarischen EU-Ratspräsidentschaft im Nationalen Kulturpalast führt.
EU-Gipfel von Spannungen überschattet
Erdogan machte sich am Montagnachmittag von Istanbul aus auf den Weg nach Warna. Der erste Gipfel der EU-Spitzen mit Erdogan seit zehn Monaten wird von Spannungen überschattet. Für die Europäische Union nehmen an dem Arbeitsessen am Abend im Warna Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Ratspräsident Donald Tusk teil.
Kurz bekräftigt Haltung zum EU-Betritt der Türkei
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bekräftigte vor dem Treffen seine Haltung zum EU-Beitritt der Türkei. Die Kriterien für einen Beitritt seien nicht mehr erfüllt, deshalb sollten die Beitrittsverhandlungen der EU mit der Türkei abgebrochen werden, so Kurz im Interview mit der deutschen Zeitung "Welt".
(APA/dpa)
(Quelle: salzburg24)